Verlagsprogramm
Produktdetails
182 Seiten, 14,4 x 21 cm, fester EinbandISBN
978-3-503-23805-7Erscheinungstermin
voraussichtlich im Mai 2024Programmbereich
Germanistik und KomparatistikReihe / Gesamtwerk
Transpositionen/Transpositions, Band 15A Topos Subverted
Italy in the 20th and 21st century German literary imagination
However, the six literary travels to Italy reveal an epistemological map that differs greatly from that which Johann Wolfgang von Goethe famously created in his Italienische Reise. As the texts explore (with metafictional flair) their inability to escape the cultural episteme that they inherit, they turn their attention to altering the episteme itself by focussing on their own fictionality. In so doing, they breathe a new lease of life into a reformed literary “Italy” that no longer promises the harmonious alignment of the subject with their world, but increasingly discovers the narrative freedom to articulate a fractured sense of self.
Was wurde im 20. und frühen 21. Jahrhundert aus dem für die deutsche Literatur einst so zentralen literarischen Topos „Italien“? Spielt er noch eine Rolle im deutschen Selbstverständnis und wie hat sich diese Rolle verändert? Um diesen Fragen nachzugehen, konzentriert sich die vorliegende Studie auf sechs Texte. Jeder Text revidiert, unterwandert und radikalisiert diesen literarischen Topos, wodurch er an neuer zeitgenössischer Bedeutung gewinnt und die Themen Intertextualität, Memoria, Gender und Imagination anspricht. Kulturell definiert sich der deutschsprachige Raum weiterhin im Verhältnis zu seinen südeuropäischen Nachbarn: Die Autoren setzen ihre kulturelle Verortung entlang eines Nord-Süd-Gefälles fort, wobei die geistige Geografie Europas ihre Relevanz behält.
Die sechs literarischen Reisen nach Italien offenbaren jedoch eine epistemologische Orientierung, die sich stark von der unterscheidet, die Johann Wolfgang von Goethe in seiner Italienischen Reise entworfen hat. Während die Texte vergeblich versuchen, dem kulturell epistemologischen Erbe zu entkommen, richten sie ihre Aufmerksamkeit darauf, die Episteme selbst zu verändern, indem sie sich auf ihre eigene Fiktionalität konzentrieren. Auf diese Weise hauchen sie einem literarisch-reformierten „Italien“ neues Leben ein, das nicht mehr die harmonische Anpassung des Subjekts an seine Welt verspricht, sondern zunehmend die erzählerische Freiheit entdeckt, ein gebrochenes Selbstverständnis zu artikulieren.
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