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Für mehr Fairness im Sport-Business (Foto: Petr Ivanov/ Fotolia)
Good Governance

DOSB verabschiedet Verhaltensrichtlinien zur Integrität

ESV-Redaktion COMPLIANCEdigital
28.10.2015
Mit Integrität zu mehr Veranwortung – auch im Sport. Das sind die Ziele der neuen Verhaltensrichtlinien des Deutschen Olympischen Sportbundes, die soeben verabschiedet wurden.
Das Thema Sport wird schon seit langen nicht nur mit sportlichen Höchstleistungen in Verbindungen gebracht. Korruption und Vetternwirtschaft sind ebenso Attribute, mit dem vor allem die Verbände und deren Funktionäre zu kämpfen haben.

Neben dem Fußballweltverband Fifa steht nun auch der Deutsche Fußballbund (DFB) im Fokus. Vorwürfe, dass die Vergabe der Fußball WM 2006 nach Deutschland – das sogenannte Sommermärchen – womöglich nur durch Stimmenkauf zustande gekommen ist, kursieren seit Tagen in der Presse – mit offenem Ausgang.

Nicht zuletzt durch die mediale Fokussierung auf die Fifa und den DFB ist der Olympische Sportbund und dessen Verstricklungen medial in den Hintergrund gerückt. Dabei steht das nationale (DOSB) sowie das internationale olympische Komitee (IOC) ebenso in der Kritik.

DOSB gibt sich Verhaltensregeln

Das Präsidium des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB) hat nun das Konzept „Good Governance – Gute Verbandsführung“ sowie Verhaltensrichtlinien zur Integrität verabschiedet. Anstoß hierzu gab die Olympiabewerbung von Deutschland im Jahr 2014. Im Zuge dessen sollte auch der bereits mit der Verabschiedung des Ethik-Codes im Dezember 2013 angestoßene Prozess aktiv weiter vorangetrieben werden, um – so das Ziel – ein Beispiel für Transparenz, Integrität und Verantwortlichkeit in der Verbandsarbeit zu geben. Der DOSB lebe damit nicht nur die Olympische Reform-Agenda 2020, sondern habe bereits heute ein beispielhaftes Konzept, so der DOSB in seiner Pressemeldung.

Enge Zusammenarbeit mit Transparency International Deutschland

Die Verhaltensrichtlinien wurden in der Arbeitsgruppe Good Governance unter der Leitung des DOSB in Zusammenarbeit mit der Führungs-Akademie sowie in enger Kooperation mit der Transparency International Deutschland e.V. sowie dem Bundesinnenministerium entwickelt. Sie sollen die Handlungssicherheit der haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des DOSB in allen Fragen von Integrität, Transparenz und Verantwortlichkeit erhöhen.

Die entwickelten Materialien werden nun „den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern durch Gespräche und Schulungen zur Umsetzung näher gebracht, damit sie gelebt werden und in allen Fragen von Transparenz, Integrität und Verantwortlichkeit die tägliche Arbeit erleichtern“, so DOSB-Vorstandsmitglied Thomas Arnold.

Die Richtlinien sollen sowohl den Umgang miteinander als auch das Verhalten im Geschäftsverkehr klarer regeln. Ferner stecken sie eindeutig den Rahmen für den Umgang mit Interessenkonflikten, Geschenken, Einladungen, Sponsoring und Stakeholder-Beteiligung ab.

Good Governance

Neben den Richtlinien hat der DOSB die Broschüre „Good Governance“ aufgelegt, die den Mitgliedsorganisationen Vorschläge aufzeigt, wie Integrität, Transparenz und Verantwortlichkeit zeitgemäß und professionell verwirklicht werden können. Gleichzeitig wurden Muster-Verhaltensrichtlinien erstellt, die die Mitgliedsorganisationen dabei unterstützen, die bisher vorhandenen sowie neu einzubringenden Regeln leichter in eigene Richtlinien umzusetzen. Das gesamte Dokument können Sie hier nachlesen. (ESV/ms mit Material des DOSB)

Literaturempfehlung zum Thema Good Governance

Good Governance in Sport: What, Why and How? Diese Frage beantwortet Michael Pedersen in seinem Beitrag im Handbuch Compliance-Management, herausgegeben von Prof. Dr. Josef Wieland, Dr. Roland Steinmeyer  und Prof. Dr. Stephan Grüninger.

Good Governance – Mehr als nur eine Frage der Regulierung. Wie das Leitbild des ehrbaren Kaufmanns operationalisiert werden kann, beschreiben Dr. Christian Neßler und Dr. Bettina Lis in ihrem Beitrag in der Zeitschrift für Corporate Governance (03/2015).