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Die Phasen der Bilanzfälschung

ZRFC Risk, Fraud & Compliance Heft 3/2015
09.06.2015
Eine Betrachtung aus ethischer, betriebswirtschaftlicher und juristischer Sicht unter Würdigung herrschender Regularien und präventiver Instrumente. Von Dirk Oetterich. Verlag Dr. Kovac, 226 Seiten, 96,80 EUR, ISBN 978-3-9300-7955-2.
Eine Betrachtung aus ethischer, betriebswirtschaftlicher und juristischer Sicht unter Würdigung herrschender Regularien und präventiver Instrumente. Von Dirk Oetterich. Verlag Dr. Kovac, 226 Seiten, 96,80 EUR, ISBN 978-3-9300-7955-2.

Schon der Titel des vorliegenden Buches zeigt den enormen Anspruch, den der Autor bei dem komplexen Thema Bilanzfälschung erfüllen möchte. Die Arbeit, die gleichzeitig als Dissertation an der TU Chemnitz angenommen wurde, muss zwangsläufig an diesem eigenen Anspruch scheitern. Die einzelnen Kapitel bleiben dann auch sehr oberflächlich. Ausgehend von der Frage, was an Bilanzfälschung überhaupt verwerflich ist, wird die Ethik als Grundlage von Rechtsnormen dargestellt. Es schließt sich eine Erläuterung von grundlegenden Rechnungslegungsprozessen an. Darauf aufbauend definiert der Autor den im Gesetz nicht erwähnten Begriff „Bilanzfälschung“. Im Anschluss werden die gängigen Theorien zur Motivation von Bilanzfälschern (Fraud Triangle und darauf aufbauend der Fraud Diamond) erläutert. In Kapitel 6 gibt der Autor einen Überblick über potenzielle Bilanzdelikte. Diese Aufzählung ist naturgemäß kursorisch. In Kapitel 7 werden prominente Fälle der jüngeren Vergangenheit als Fallstudien exemplarisch dargestellt (FlowTex, Comroad, Parmalat, WorldCom, Enron). Es schließt sich ein Kapitel mit Institutionen der Aufklärung an (Wirtschaftsprüfung, Interne Revision, Whistleblowing etc.). Kapitel 9 befasst sich mit dem Management nach der Aufklärung (Krisenmanagement) und Kapitel 10 beschreibt die strafrechtliche Relevanz, während Kapitel 11 sich mit der Prävention befasst. Allein diese Auflistung von Kapitelinhalten zeigt, dass eine hinreichende Auseinandersetzung mit den Themen in diesem Buch mit seinen etwas mehr als 200 Seiten nicht möglich ist. Man hätte zu jedem Kapitel ein ganzes Buch schreiben können. Die Aussagen in diesem Buch sind zwangsläufig sehr allgemein und gehen nicht über ein journalistisches Maß hinaus. Man kann den Band aber sehr wohl als Anregung nehmen, um Problemfelder zu identifizieren, die eine Bearbeitung verdient hätten. Dem an dem wichtigen Thema Bilanzfälschung interessierten Leser sei das Buch von Peemöller und Hofmann ans Herz gelegt.

Prof. Dr. Stefan Behringer, NORDAKADEMIE Elmshorn

Quelle: ZRFC Risk, Fraud & Compliance Heft 3/2015