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Interne Revision im Krankenhaus

02.05.2016
Ziele – Prüffelder – Revisionstechniken. Von Joachim S. Tanski (Hrsg.). Erich Schmidt Verlag, Berlin 2015, 2., völlig neu bearbeitete und wesentlich erweiterte Auflage, 291 Seiten, 39,95 Euro, ISBN 978-3-503-16303-8.
Ziele – Prüffelder – Revisionstechniken. Von Joachim S. Tanski (Hrsg.). Erich Schmidt Verlag, Berlin 2015, 2., völlig neu bearbeitete und wesentlich erweiterte Auflage, 291 Seiten, 39,95 Euro, ISBN 978-3-503-16303-8.

Die Spezifika von Krankenhäusern sind von der Betriebswirtschaftslehre lange vernachlässigt worden. Erst in jüngster Zeit befassen sich Monografien mit den Besonderheiten der Gesundheitswirtschaft und der Betriebsführung im Krankenhaus. Eines der ersten Bücher war der von Tanski herausgegebene Titel „Interne Revision im Krankenhaus“, der nun in zweiter, wesentlich erweiterter Auflage vorliegt. Tanski selbst datiert den Beginn der Entwicklung der Internen Revision in Krankenhäusern auf die 70er-Jahre des letzten Jahrhunderts und hält deren Entwicklung noch lange nicht für abgeschlossen.

Die Interne Revision sollte im Krankenhaus überall dort eingesetzt werden, wo Schäden eintreten können. Dazu gehören explizit auch die Bereiche Medizin und Pflege. Aufgrund der besonderen Dienstleitung, die zu unmittelbaren Folgen an Leib und Leben führt, sind hier die Schadenshöhen sogar besonders hoch. Aber auch im Bereich Betriebswirtschaft entstehen besondere Risiken, die in der speziellen Abrechnungspraxis mit Kostenträgern aber auch der besonderen Korruptionsgefahr – man denke an den Herzklappenskandal – begründet liegen.

Nach einer allgemeinen Einführung in die Abläufe und Verfahren der Internen Revision im Allgemeinen durch den Herausgeber, widmen sich namhafte Experten den speziellen Prüffeldern im Krankenhaus. Das Buch thematisiert dabei die Revision im kaufmännischen Bereich, in der Leistungserstellung (Qualitätsmanagement, ärztliche Leistungserstellung, Krankenhaushygiene und Apotheke), Revision im technischen Bereich sowie in Rechts- und Risikobereichen. Abgerundet wird der Band mit Mustervorlagen für die Revisionsarbeit, die übernommen sind von Deutschlands größtem Klinikkonzern, dem Berliner Unternehmen Vivantes.

Der von Fischer erstellte Beitrag zu den Themen Strafrecht, Korruption und Compliance befasst sich knapp mit den grundlegenden Fragestellungen. Die besondere Risikoexposition der Krankenhäuser wird auch damit erklärt, dass Bedienstete von Krankenhäusern zu den Amtsträgern zählen, bei denen die Regeln zur Korruption besonders strikt sind. Außerdem widmet sich dieser Abschnitt auch den besonderen strafrechtlichen Vorschriften der Krankenhausbranche. Hierbei werden die besonderen Vorschriften hinsichtlich des Vorgehens bei Organtransplantationen und die Regeln zum Umgang mit Arznei- und Hilfsmitteln thematisiert. Leider fehlt in dem Kapitel ein Hinweis auf die aktuelle Diskussion zur Veränderung der Strafbarkeit von Vorteilsnahme und -gewährung im Gesundheitswesen, die für 2016 avisiert ist.

Insgesamt ein empfehlenswertes Werk, das alle wesentlichen Elemente, die Revisionsleiter und ihre Mitarbeiter in Krankenhäusern zu beachten haben, ausführlich und angemessen thematisiert.

Prof. Dr. Stefan Behringer, NORDAKADEMIE – Hochschule der Wirtschaft, Elmshorn

Quelle: ZRFC Risk, Fraud & Compliance Heft 2/2016

Programmbereich: Management und Wirtschaft