Sie haben folgende Möglichkeiten:
  1. zum Login.
  2. zur Navigation.
  3. zum Inhalt der Seite.

Zum Erscheinen zweier hochkarätiger rechtshistorischer Publikationen

Rechtsgeschichte aufbereitet

05.09.2016
(Berlin, 5. September 2016) Das „Handwörterbuch der deutschen Rechtsgeschichte (HRG)“ oder die Reihe „Akten des Kaiserlichen Reichshofrats (RHR)“ findet man in jeder gut sortierten (rechts-)historischen Bibliothek. Während das HRG alle Fakten zur Geschichte des deutschen Rechts versammelt, zählt das RHR zu den herausragenden Quellen des Rechtsgeschehens in der Frühen Neuzeit. Beide im Berliner Erich Schmidt Verlag erscheinenden Publikationen bieten in diesem Herbst sowohl für Expertinnen und Experten als auch für weitere interessierte Leserkreise Neuigkeiten.
Unter Rechtshistorikern und Historikern gilt das Handwörterbuch zur deutschen Rechtsgeschichte (HRG) längst als Standardwerk. Mehr als 5.000 Stichwörter – fundiert recherchiert und wissenschaftlich seriös aufbereitet – wird das Lexikon am Ende umfassen. Die komplexe interdisziplinäre Zusammenarbeit von Rechtshistorikern mit Philologen, Historikern, Volkskundlern, Kulturwissenschaftlern und Theologen verhilft der seit 2004 in Lieferungen wie auch gebundenen Bänden erscheinenden 2. Auflage zu lebendigen, fachübergreifenden Perspektiven. Die bislang 600 Autoren widmen sich nach wie vor besonders dem Rechtsgeschehen in Mittelalter und Früher Neuzeit. Stärker als zuvor werden jedoch auch die neuere und neueste Rechtsgeschichte sowie die Rechtsgeschichte einzelner europäischer Länder berücksichtigt. Rechtzeitig zum diesjährigen Rechtshistorikertag ist nun Band III der gebundenen Ausgabe erschienen, der die Stichwörter Konfliktbewältigung – Nowgorod umfasst.

Auch die Akten des Kaiserlichen Reichshofrats (RHR), die mit ihren pedantisch aufgezeichneten Rechtsfällen eine unverzichtbare Quelle für Rechtshistoriker, Historiker, Kulturwissenschaftler und sogar Ahnenforscher sind, finden in diesem Herbst eine Fortsetzung. So erscheint aktuell der gebundene Band 3 der Serie II „Antiqua“, der allein im Umfang bereits alle bisher herausgegebenen Inventarbände übertrifft. „Der Band enthält die Verzeichnung von 1.153 in 150 Kartons verwahrten Akten der Klägerbuchstaben K–M im Gesamtumfang von 143.423 Blatt“, kündigt Bandherausgeber Prof. Dr. Wolfgang Sellert im Vorwort die mit dem Erscheinen verbundene herausragende Forschungsleistung an. „Nur wer sich einmal im Wiener Haus-, Hof- und Staatsarchiv mit dem häufig schwer lesbaren, zum Teil in einem schlechten Zustand befindlichen, nicht selten ungeordneten Aktenmaterial und den oft verwickelten Verfahrensgegenständen beschäftigt hat, kann den gewaltigen Arbeitsaufwand und die enorme Konzentration ermessen, die für die Erschließung dieses Quellenmaterials erforderlich waren.“

HRG/RHR als erweiterbare digitale Ausgaben

Das Handwörterbuch zur deutschen Rechtsgeschichte (HRG) wie auch die Akten des Kaiserlichen Reichshofrats (RHR) stehen übrigens jeweils auch als komfortable, laufend erweiterte Datenbank zur Verfügung. Weitere Informationen finden Sie unter www.HRGdigital.de bzw. www.RHRdigital.de.

Neueste strafrechtshistorische Forschung

Wer sich spezifischer für die Strafrechtsgeschichte interessiert, dem sei bei dieser Gelegenheit die heute erschienene Arbeit „Besserung“ und „Sicherung“ von Dr. Christin Promnitz empfohlen. Das Werk, zugleich Band 13 der ESV-Schriftenreihe „Quellen und Forschungen zur Strafrechtsgeschichte“, bietet eine terminologisch-historische Untersuchung zur Bezeichnung der strafrechtlichen Maßregeln. Sie geht bis ins 17. Jahrhundert zurück, greift aber auch ganz aktuelle Diskussionen auf.