Rechtsgeschichte aufbereitet
Auch die Akten des Kaiserlichen Reichshofrats (RHR), die mit ihren pedantisch aufgezeichneten Rechtsfällen eine unverzichtbare Quelle für Rechtshistoriker, Historiker, Kulturwissenschaftler und sogar Ahnenforscher sind, finden in diesem Herbst eine Fortsetzung. So erscheint aktuell der gebundene Band 3 der Serie II „Antiqua“, der allein im Umfang bereits alle bisher herausgegebenen Inventarbände übertrifft. „Der Band enthält die Verzeichnung von 1.153 in 150 Kartons verwahrten Akten der Klägerbuchstaben K–M im Gesamtumfang von 143.423 Blatt“, kündigt Bandherausgeber Prof. Dr. Wolfgang Sellert im Vorwort die mit dem Erscheinen verbundene herausragende Forschungsleistung an. „Nur wer sich einmal im Wiener Haus-, Hof- und Staatsarchiv mit dem häufig schwer lesbaren, zum Teil in einem schlechten Zustand befindlichen, nicht selten ungeordneten Aktenmaterial und den oft verwickelten Verfahrensgegenständen beschäftigt hat, kann den gewaltigen Arbeitsaufwand und die enorme Konzentration ermessen, die für die Erschließung dieses Quellenmaterials erforderlich waren.“
HRG/RHR als erweiterbare digitale Ausgaben
Das Handwörterbuch zur deutschen Rechtsgeschichte (HRG) wie auch die Akten des Kaiserlichen Reichshofrats (RHR) stehen übrigens jeweils auch als komfortable, laufend erweiterte Datenbank zur Verfügung. Weitere Informationen finden Sie unter www.HRGdigital.de bzw. www.RHRdigital.de.
Neueste strafrechtshistorische Forschung
Wer sich spezifischer für die Strafrechtsgeschichte interessiert, dem sei bei dieser Gelegenheit die heute erschienene Arbeit „Besserung“ und „Sicherung“ von Dr. Christin Promnitz empfohlen. Das Werk, zugleich Band 13 der ESV-Schriftenreihe „Quellen und Forschungen zur Strafrechtsgeschichte“, bietet eine terminologisch-historische Untersuchung zur Bezeichnung der strafrechtlichen Maßregeln. Sie geht bis ins 17. Jahrhundert zurück, greift aber auch ganz aktuelle Diskussionen auf.