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Im Finanzwesen spielt Vertrauen eine wichtige Rolle. (Foto: Elenathewise)
Studie zu Vertrauen

Wodurch entsteht Vertrauen bei Kreditinstituten?

Dr. Hans-Jürgen Hillmer, BuS-Netzwerk Betriebswirtschaft und Steuern
15.08.2016
Das Thema Vertrauen war für die Finanzbranche bislang oft eine „Blackbox”. Wie Vertrauen bei Kreditinstituten entsteht, wurde nun in einer Studie der FH Münster umfassend analysiert
Vertrauen gehört in der Geschäftswelt zu den unverzichtbaren Grundwerten – insbesondere auch bei Finanzierungsvereinbarungen. Der Begriff Kredit kommt vom lateinischen Wort „credere” und bedeutet so viel wie „Vertrauen”. Ohne Vertrauen gibt es keinen Kredit. Dieses Prinzip gilt besonders für Banker, wenn Firmenkunden bei ihnen um einen Kredit bitten. Wie genau entsteht Vertrauen und warum ist es so wichtig? Diesen Fragen geht gegenwärtig  eine Praxisstudie an der Fachhochschule Münster auf den Grund. Doktorand Marc Hansmann hat insgesamt 134 Mitarbeiter öffentlicher und privater Banken in einer empirischen Studie an einem Experiment teilnehmen lassen.

Blicke in die Blackbox

Das Thema Vertrauen sei für die Finanzbranche bislang eine „Blackbox”. Es heiße zwar immer, ohne Vertrauen gehe es nicht, aber wie dieses genau entsteht, damit habe sich bislang kaum jemand wissenschaftlich auseinandergesetzt. Genau an dieser Stelle setzt Hansmanns Arbeit an. Die Ergebnisse seiner empirischen Studie zeigen, wann aus Sicht einer Bank eine gute Finanzkommunikation entsteht: „Die Unternehmen sollten ihre Unterlagen wie Bilanzen immer pünktlich, stetig und unaufgefordert einreichen”, so Hansmanns Empfehlung. Ein zusätzlicher Pluspunkt sei, wenn auch freiwillig zusätzliche Inhalte kommuniziert werden: „Es ist hilfreich, dem Kundenbetreuer bei der Bank eine Prognose oder eine Analyse mitzuliefern.” Auch sei Ehrlichkeit sehr wichtig, denn daraus entstehe wiederum Vertrauen: „Wenn ein Geschäftsjahr nicht so gut gelaufen ist, sollte man dies nicht schön rechnen und lieber zugeben, dass man auch für das nächste Jahr Umsatzeinbußen erwartet.”

Vorteile aus guter Kommunikation

Aus einer guten Kommunikation ergeben sich für das Unternehmen viele Vorteile. Wie auch andere Studien zeigen, ist die Bank dann eher bereit, in Krisenzeiten beizustehen und fällige Kreditzahlungen auch mal auszusetzen. Die Untersuchung von Hansmann belegt außerdem, dass eine gute Kommunikation dazu führen kann, dass Unternehmen bevorzugt behandelt werden und dass sie mehr Kapital sowie mehr Finanzierungsmöglichkeiten zur Verfügung gestellt bekommen. Ein weiteres interessantes Ergebnis lautet: Bei den Volksbanken ist das Entstehen von Vertrauen eher von der jeweiligen Person abhängig, während beim Privatbankberater eher Inhalt und Fakten eine wichtige Rolle spielen.

Die Stichprobe der Studie umfasst 134 Bankmitarbeiter, die dazugehörige Pressemitteilung der Fachhochschule Münster kann hier eingesehen werden.

Weiterführende Literatur

In ihrem Buch „Existenzgründung und Businessplan – Ein Leitfaden für erfolgreiche Start-ups” bieten Prof. Dr. Christian Fink, Eva Vogelsang und Matthias Baumann umfangreiche praxisbewährte Tipps für Gründer und Start-ups. Neben der Vorstellung von zahlreichen Finanzierungs- und Fördermöglichkeiten und der Vorbereitungen von Bank- oder Investorengesprächen werden detaillierte Marketingstrategien, Anforderungen an ein internes und externes Rechnungswesen sowie arbeitsrechtliche Fragestellungen passgenau für Gründer dargestellt.

Programmbereich: Management und Wirtschaft