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Der innovative und dynamische Kultur- und Kreativmarkt erlebt einen enormen Umsatzrückgang. (Foto: Dusko - stock.adobe.com)
Kulturwirtschaft in Europa

Auswirkungen von Corona auf die Kreativbranche

ESV-Redaktion/ConsultingBay
08.02.2021
Eine Studie untersucht den wirtschaftlichen Zustand der europäischen Kultur- und Kreativwirtschaft vor und während der Corona-Krise.
Die Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft EY hat zusammen mit der GESAC (European Grouping of Societies of Authors and Composers), einem europaweitem Zusammenschluss von rund 30 Verwertungsgesellschaften, einen Bericht über den aktuellen Zustand der Kulturwirtschaft der 28 EU-Länder (inklusive UK) veröffentlicht.

Diese Studie deckt die 10 wichtigsten Bereiche der Kultur- und Kreativwirtschaft ab, die bereits in einem 2014 ebenfalls von EY und GESAC veröffentlichten ersten Bericht untersucht worden waren: Werbung, Architektur, audiovisuelle Inhalte, Bücher, Musik, Zeitungen und Zeitschriften, Darstellende Kunst, Radio, Videospiele und Bildende Kunst.

Situation vor der Pandemie: Schwergewicht in Europa

Mit einem Umsatz von 643 Milliarden EUR und einer Gesamtwertschöpfung von 253 Milliarden EUR im Jahr 2019 machten die Kernaktivitäten der Kultur- und Kreativwirtschaft bezogen auf den Gesamtumsatz 4,4 Prozent des BIP der EU aus. Der wirtschaftliche Beitrag der Kultur- und Kreativwirtschaft ist daher größer als jener der Telekommunikations-, Hightech-, Pharma- oder Automobilindustrie.

Alle Befragten weisen auf eine Periode der intensiven Innovation hin, auch aufgrund der explosionsartig ansteigenden Nachfrage nach Online-Inhalten: 81 Prozent der Internetnutzer in der EU nutzten das Web im Jahr 2018 für Musik, Videos und Spiele – mehr als für Shopping oder soziale Netzwerke. Unternehmen im Kulturbereich gehören traditionell zu den ersten, die digitale Technologien nutzen (Digitalfotos, digitale Träger wie DVD und Blu-Ray, CDs, digitale Aufnahmen, Streaming, Virtual Reality und Onlineplattformen). Kulturelle Inhalte haben das Wachstum und die Entwicklung des Internets von Anfang an gefördert, und Kulturunternehmen investieren massiv in Innovationen und Digitalisierung.

Auswirkungen der Krise

Mit einem Umsatzverlust von 31 Prozent ist die Kultur- und Kreativwirtschaft einer der von den pandemiebedingten Einschränkungen am stärksten betroffenen Wirtschaftszweige in Europa, etwas weniger als der Luftverkehr, aber mehr als die Tourismus- und Automobilindustrie (-27 Prozent bzw. -25 Prozent). Der Gesamtumsatz in der EU-28 wird auf 444 Milliarden EUR im Jahr 2020 vermindert, was einem Nettorückgang von 199 Milliarden EUR gegenüber 2019 entspricht. Der Schock ist in allen Teilbereichen der Branche zu spüren, auch in denjenigen, die durch Onlinenutzungen geschützt zu sein schienen.

Schon jetzt ist klar, dass die Corona-Krise massive und fortbestehende Auswirkungen auf die gesamte Wertschöpfungskette der Kultur- und Kreativwirtschaft haben wird. Die Existenzfähigkeit von in der Mehrheit kleinen und mittleren Kulturunternehmen ist gefährdet, was nicht zuletzt am Beispiel des Rückgangs von Tantiemen der Verwertungsgesellschaften um rund 35 Prozent zu beobachten ist.

Herausforderungen für Erholung und Wiedererstarken: Finanzieren, Stärken, als Multiplikator nutzen

  1. Öffentliche Mittel müssen in erheblichem Umfang bereitgestellt und private Investitionen in kulturelle und kreative Unternehmen, Organisationen und Kreative gefördert werden.
  2. Gewährleistung eines soliden Rechtsrahmens, der private Investitionen in Produktion und Vertrieb ermöglicht und vorantreibt, die notwendigen Voraussetzungen für unternehmerische Renditen bietet und für die Kreativschaffenden angemessene Einnahmen gewährleistet
  3. Die Kultur- und Kreativwirtschaft – und die multiplizierte Macht ihrer Millionen individueller und kollektiver Talente – kann ein Beschleuniger für soziale, gesellschaftliche und ökologische Veränderungen in Europa sein.
Die deutsche Kurzfassung des Berichts können Sie hier lesen. Die englische Langfassung erhalten Sie hier.

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(ESV/uw)

Programmbereich: Management und Wirtschaft