Berufspendler: Die Wege zur Arbeit werden länger
Pendler-Hochburg München
Besonders viele Menschen pendeln in die Großstädte. Zwei Drittel der Beschäftigten, die in den Metropolen Frankfurt am Main, Düsseldorf und Stuttgart arbeiten, wohnen außerhalb der Stadtgrenzen. Die meisten Pendler gibt es in München. 355.000 Menschen pendelten 2016 täglich in die Stadt, 21 Prozent mehr als im Jahr 2000. Frankfurt am Main folgt mit 348.000 Pendlern (+14 Prozent). Am dynamischsten entwickelte sich Berlin: Hier nahm die Zahl der Pendler gegenüber dem Jahr 2000 um 53 Prozent auf 274.000 zu.Dass viele Menschen zum Arbeiten vor allem in die Großstädte pendeln, liegt auch an einem deutlichen Beschäftigtenzuwachs in den vergangenen Jahren. „Insbesondere die Umlandkommunen profitieren vom Wachstum der wirtschaftsstarken Großstädte”, sagt BBSR-Direktor Harald Herrmann. „Es hat aber auch Nebenwirkungen, dass immer mehr Beschäftigte außerhalb wohnen. Der Flächenverbrauch und die Verkehrsbelastung steigen. Deshalb ist es wichtig, dass die Infrastruktur mit dem Wachstum Schritt hält und das Umland gut an den öffentlichen Nahverkehr angebunden bleibt.”
Wichtig sind daher die Themen Verkehrsinfrastruktur und ÖPNV – und das, obwohl sich der Zuwachs an Pendlern in den letzten Jahren wegen der positiven Situation auf dem Arbeitsmarkt etwas abgeschwächt hat. Besonders lang sind die Distanzen zu den Arbeitsmarktzentren in den dünn besiedelten Räumen abseits der Ballungsräume. „Viele Beschäftigte nehmen für eine ihrer Qualifikation entsprechende Anstellung längere Distanzen in Kauf und sind nur über das Wochenende zuhause. Die Ballungsräume sind gut vernetzt. Das fördert die Mobilität, auch über große Distanzen”, so Herrmann.
Berufspendler: Auf welche Daten wird zurückgegriffen |
Datenquelle: Grundlage sind die Pendlerverflechtungsmatrizen der Bundesagentur für Arbeit. Dabei handelt es sich um eine im Rahmen des Meldeverfahrens zur Sozialversicherung erstellte Bestandsaufnahme der rund 30 Millionen sozialversicherungspflichtig Beschäftigten, die anhand der Betriebsnummer des Arbeitgebers und der Anschrift des Versicherten einem Arbeitsort und einem Wohnort zugeordnet werden können. Art des Pendelns: Es geht daher nicht aus den Daten hervor, ob es sich um Tagespendler, Wochenendpendler oder nur um gelegentliches Pendeln handelt. Es wird jedoch davon ausgegangen, dass bei relativ geringen Pendeldistanzen (bis zu 150 km) das Tagespendeln dominiert. |
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(ESV/ck)
Programmbereich: Arbeitsschutz