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Ein Compliance-Officer braucht verschiedene Kompetenzen (Foto: Andres Rodriguez/Fotolia.com)
Kompetenz-Studie Compliance

Compliance-Officer: Welche Kompetenzen zählen?

ESV-Redaktion COMPLIANCEdigital
12.05.2017
Welche Kompetenzen braucht ein Compliance-Officer heute, um erfolgreich zu sein? Eine Studie der EBC Hochschule und der NORDAKADEMIE gibt hierüber Auskunft.
Der Beruf des Compliance-Officer ist etabliert. Die Frage, welche Kompetenzen jemand benötigt, der diesen Karriereweg gehen will, ist allerdings – nicht nur für Hochschulabsolventen – meist unklar. Licht ins Dunkel bringt eine aktuelle Studie, die von der EBC Hochschule und der NORDAKADEMIE durchgeführt wurde. Sie ging der Frage nach, wer überhaupt als Compliance-Officer in Frage kommt, wie man ausgewählt wird und warum.

Kriterien für die Auswahl eines Compliance-Officers

Ein wenig überraschendes Ergebnis der Studie ist zunächst, dass die überwiegende Mehrheit der Compliance-Officer der Stichprobe einen juristischen oder betriebswirtschaftlichen Hintergrund hat. Überraschender ist da schon die Erkenntnis, dass die Besetzung der Stellen für Compliance-Officer nur ca. zur Hälfte durch eine klassische Stellenausschreibung erfolgte. Allzu oft spielen persönliche Kontakte und Empfehlungen eine Rolle. Und nicht zuletzt wurde bemerkenswert oft die Antwort gegeben, dass die Position im Unternehmen derzeit auch mal als Abstellgleis genutzt wird für verdiente Mitarbeiter, bei denen man nicht weiß, wo man sie zukünftig einsetzen kann. Dieser Trend sei aber rückläufig, so die Studienautoren Prof. Dr. Lothar Bildat von der EBC Hochschule und Prof. Dr. Stefan Behringer von der NORDAKADEMIE.

Kompetenzen eines CCO

Neben fachlichen Qualifikationen, die in der Regel gut überprüfbar sind, spielen vor allem überfachliche Kompetenzen eine wichtige Rolle für den Erfolg eines Compliance-Officers. In der Studie wurde deutlich, dass insbesondere die Kompetenzen wertgeschätzt werden, die ein hohes Maß an Kommunikation erfordern. So nahm „Führen und Entscheiden” bei der Untersuchung den Spitzenplatz ein, gefolgt von „Unterstützen und Kooperieren”. Aber auch „Interagieren und Präsentieren” gehört demnach zu den wichtigen Handwerkzeugen eines Compliance-Officers.

Problem Rollenkonflikte

Als große Herausforderung sehen Compliance-Officer Rollenkonflikte, in die sie zwangsläufig hineingeraten können. Beispielhaft erwähnt sei an dieser Stelle der Intra-Sender-Konflikt. Dieser liegt vor, wenn der Compliance-Officer einerseits regelkonformes Verhalten einfordern muss, er aber gleichzeitig keinem Geschäftsabschluss im Weg stehen soll. Die Fähigkeit, diese Art von Konfliktsituationen auszuhalten, gehört zu den wichtigen Eigenschaften eines Compliance-Officers, vor allem vor dem Hintergrund, dass Rollenkonflikte negative Auswirkungen haben können wie Unzufriedenheit im Job, geringes Commitment gegenüber dem Arbeitgeber bis hin zu gesundheitlichen Problemen.

Weitere Ergebnisse der Untersuchung, deren genaue Methode und Stichprobe können Sie in dem Beitrag Beruf mit Berufung: Eigenschaften, Kompetenzen, Probleme im Arbeitsalltag von Compliance-Managern von Prof. Dr. Lothar Bildat und Prof. Dr. Stefan Behringer nachlesen, erschienen in der Ausgabe 6/2016 der ZRFC.

Ein Interview mit Prof. Dr. Bildat von der EBC Hochschule und Prof. Dr. Behringer von der NORDAKADEMIE zu der Untersuchung können Sie sich hier bei unserem Kooperationspartner Compliance Channel ansehen.


Weiterführende Literatur

Dass Kommunikation ein wesentlicher Erfolgsfaktor jeder Compliance-Organisation ist, wurde in der Studie deutlich. Wie Sie Führungskräfte, Mitarbeiter und Geschäftspartner erreichen und zielgerichtet einbinden, betrachtet der Band Compliance-Kommunikation von Herausgeberin Dr. Katharina Hastenrath konsequent mit Fokus auf Compliance.

Der Praxisleitfaden Compliance für KMU, herausgegeben von Prof. Stefan Behringer, „macht Lust, tiefer in das Thema Compliance einzutauchen” und ist „vor allem für Praktiker sehr zu empfehlen”, so ein Rezensent der ersten Auflage. Die zweite Auflage können Sie hier bestellen.

Wie sich verhaltensbezogene Einflüsse bei der Entwicklung und Beurteilung der eingesetzten Compliance-Instrumente besser berücksichtigen lassen, stellen Thomas Schneider und Carina Geckert in dem Band Verhaltensorientierte Compliance: Ansätze und Methoden für die betriebliche Praxis vor.

(ESV/ps)

Programmbereich: Management und Wirtschaft