Consulting: Es geht weiter aufwärts
Günstigere Geschäftsaussichten werden erwartet
Besonders die Geschäftsaussichten werden so gut bewertet wie seit März 2019 nicht mehr. Die Mehrheit der Consultingfirmen aller Größenklassen bezeichnet die eigene aktuelle Geschäftslage als zufriedenstellend oder gut. Günstigere Geschäftsaussichten im nächsten halben Jahr werden ebenfalls in allen Größenklassen erwartet. Dabei äußern sich die größeren Unternehmensberatungen besonders optimistisch.Im Vergleich fällt die Einschätzung hinsichtlich Geschäftssituation und Geschäftsaussichten bei den kleinen Unternehmensberatungen unter 250.000 Euro Umsatz merklich skeptischer aus.
Sanierung- und Restrukturierung coronabedingt im Aufwind
Mit einem Sprung von 21 im Juni auf 43 im September ist der Indexwert bei den Sanierungsberatern deutlich gestiegen. Auch die 6-Monats-Perspektive der Restrukturierungsberater liegt über der durchschnittlichen Erwartung aller abgefragten Beratungsfelder. Die steigende Nachfrage nach Sanierungsberatern zeige, dass die coronabedingte Wirtschaftskrise an Fahrt gewinnt, so BDU-Chef Ralf Strehlau. „Die umfangreichen Unterstützungspakete der Bundesregierung für Unternehmen in der Krise hatten in den vergangenen Monaten aufschiebende Wirkung. Jetzt gilt die Insolvenzantragspflicht für zahlungsunfähige Firmen wieder und die erwartete Welle von Restrukturierungsprojekten kommt damit ins Rollen”, so der Verbandspräsident weiter.Personal- und Human-Resources-Beratung nach wie vor angespannt
Der Anteil der Unternehmen, die hingegen ihre aktuelle Situation als schlecht beschreiben, ist in den Beratungsfeldern Human-Resources-Beratung (HR) und Personalberatung am höchsten. Zwar haben sich die Indexwerte im Vergleich zum Juni etwas verbessert, aber die Geschäftslage bleibt weiterhin angespannter als in den anderen Beratungsfeldern. In der HR-Beratung werden inzwischen Beratungsinhalte wie Coaching und Trainings soweit wie möglich virtuell durchgeführt. Der notwendige Kontakt zu den Auftraggebern und deren Mitarbeitern lässt sich aber nicht überall durch digitale Formate ersetzen. Bei den Personalberatern sorgen die coronabedingte Vorsicht der Unternehmen bei Personaleinstellungen und die Zurückhaltung der Kandidaten beim Jobwechsel in Krisenzeiten für herausfordernde Rahmenbedingungen. Immerhin knapp 40 Prozent der Headhunter erwarten jedoch günstigere Geschäftsaussichten im nächsten Halbjahr (ungünstiger: 23 Prozent).Weitere Ergebnisse der Befragung:
- Die Unternehmensberatungen melden bei Beratern und Backoffice-Kräften in den Consultingunternehmen weiterhin stabile Mitarbeiterzahlen.
- Zusätzliches Personal haben zuletzt Sanierungsberatungen und IT-Beratungen eingestellt.
- Aktuell befinden sich nur zehn Prozent der Berater in Kurzarbeit. Zu Beginn der Corona-Krise hatte noch rund ein Drittel der Consultingfirmen angegeben, Kurzarbeit-Regelungen nutzen beziehungsweise vorsorglich anmelden zu wollen.
Geschäftsklima im Juni 2020 | 17.07.2020 |
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In die deutsche Consultingbranche kehrt die Zuversicht nach und nach zurück. mehr … |
Pandemie-Leitfaden für UnternehmenAutorin: Regine Kraus-BaumannDie Corona-Pandemie hat zu drastischen Veränderungen im Alltag und im Arbeitsleben geführt. Was ist zu tun, wenn Geschäfte schließen, Umsätze und Lieferketten wegbrechen, Mitarbeiter ausfallen und Maßnahmen wie Kurzarbeit und Home-Office zu ergreifen sind? Jedes Unternehmen sollte jetzt auf neue Krisenlagen optimal vorbereitet sein.
Alle vorgestellten Checklisten und Handlungsschritte sind sowohl nach Organisationseinheiten (z.B. Pandemiebeauftragter, Personalleitung, PR-Abteilung) als auch nach Themen (z.B. Informationsbeschaffung, personelle oder medizinische Maßnahmen) gegliedert. |
(ESV/uw)
Programmbereich: Management und Wirtschaft