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Wie werde ich ein "ehrbarer Kaufmann"? (Foto: Razvan Photography/Fotolia)
Good Governance

"Der ehrbare Kaufmann"

MS, ESV-Redaktion COMPLIANCEdigital
28.07.2015
Was ist ein ehrbarer Kaufmann und wie werde ich einer – bzw. was muss getan werden, damit es mehr „ehrbare Kaufmänner“ gibt? Antworten geben Christian Neßler und Bettina Lis in der aktuellen Ausgabe der ZCG.
Mythos oder Realität? Das Bild des ehrbaren Kaufmanns wird oft bemüht, um an das ethische Gewissen der heutigen Unternehmenslenker zu appellieren. Doch wer oder was ist ein ehrbarer Kaufmann und wie kann Staat und Unternehmen dafür Sorge tragen, dass sich Manager und Geschäftsführer „ehrbar“ verhalten?

Leitbild: "Der ehrbare Kaufmann"

Das Leitbild des ehrbaren Kaufmanns geht bis in das 12. Jahrhundert zurück – der Zeit der Hanse und des frühen Mittelalters in Italien. Ein Kaufmann galt damals als ehrbar, wenn er sein unternehmerisches Handeln an Tugenden wie Integrität, Aufrichtigkeit, Verlässlichkeit oder Anstand ausrichtete. Sein Wort hatte jederzeit Gültigkeit und sein Geschäftspartner konnte sich auf sein Wort verlassen. Verstieß er aber gegen diese Normen, musste er mit (gesellschaftlicher) Missbilligung rechnen.

Angesichts der Auswüchse der vergangen Jahre – meist ausgelöst von weniger ehrbaren Managern und Bankern - ist der Ruf lauter geworden, dass sich eben diese "Kaufleute" wieder mehr an die alten Tugenden zurückbesinnen sollten. Das Stichwort heißt hier: Good Governance.

Good Governance – What is it good for?

Die Idee: Corporate-Governance-Kodizes – also die moralischen Grundregeln eines Unternehmens – sollen eine ordnungsgemäße Unternehmensführung im Grundsatz gewährleisten. Neben grundlegenden Regularien umfasst die Corporate Governance die spezifischen Grundsätze für eine gute und verantwortungsvolle Unternehmensführung und -überwachung. Die Corporate Governance soll, so die Idee dahinter, die gesetzlichen Spielregeln nicht abschaffen, sondern "vielmehr die Potenziale einer Unternehmenskultur, die am Verhalten der Mitarbeiter und deren Verantwortungsbewusstsein ansetzt", herausstellen, so Neßler und Lis. Dies solle geschehen, "um das vorhandene Kotroll- und Regelinventar effektiver zu machen und eine Überregulierung zu vermeiden".

Wie werde ich ein "ehrbarer Kaufmann"?

Doch was bringen all die Regularien am Ende? Neßler und Lis sagen nicht "Garnichts". Aber – anstatt sich auf die Formulierung von Kodizes zu fokussieren, müsse verstärkt in der Ausbildung darauf geachtet werden, dass den Schülern und Studenten die Tugenden eines "ehrbaren Kaufmanns" nahe gebracht werden. Letztlich, so die beiden Autoren, seien "Tugend und Integrität auch eine Frage der Erziehung und der persönlichen Einstellung." Ferner müssen Unternehmen bei der Ansprache und Rekrutierung der Mitarbeiter darauf achten, dass die potenziellen neuen Mitarbeiter in die "ehrbare" Kultur des Unternehmens passen. Auch müssen die (potenziellen) Mitarbeiter bereit sein, die Tugenden zu bewahren und weiterzuentwickeln.

Den gesamten Beitrag von Dr. Christian Neßler und Dr. Bettina Lis "Good Governance – Mehr als nur eine Frage der Regulierung" können Sie in der aktuellen Ausgabe der ZCG (3/15) lesen.

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