Digitaler, sozialer, nachhaltiger: Krise als Treiber
1. Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen rücken verstärkt in den Mittelpunkt: 48 Prozent der Befragten haben Maßnahmen für eine verbesserte Kommunikation getroffen. Die Unternehmen haben erkannt, dass die Belegschaft auch im Homeoffice Leistung erbringt. Des Weiteren war es jedoch auch für 42 Prozent der CEOs wichtig, die eigene Sichtbarkeit im Unternehmen zu erhöhen.
2. Die technologische Entwicklung nimmt rasant zu: 70 Prozent der Befragten gaben an, dass die Pandemie als Treiber für technologische und digitale Investitionen gewirkt hat; mehr als die Hälfte der Befragten (55 Prozent) geht davon, dass sich diese Investitionen durch Kostensenkungen amortisieren werden.
3. Der Unternehmenszweck und veränderte Werte gewinnen an Bedeutung: Der sogenannte „Purpose”, der Unternehmenszweck, wurde in der Krise zu einer wichtigen Orientierungshilfe für viele Unternehmen. Fast alle CEOs (98 Prozent) gaben an, dass der Unternehmenszweck dabei geholfen hat, die Anforderungen der Stakeholder besser zu verstehen.
4. Die Risikolandschaft passt sich der veränderten Gefahrenlage an: Cybersicherheit (28 Prozent) und Risiken entlang der Lieferketten (26 Prozent) werden als größte Bedrohungen für die Umsetzung eigener Wachstumsziele gesehen; regulatorische Risiken rangieren mit 14 Prozent auf Rang 3.
Rahmenbedingungen der Zukunft: Digital, nachhaltig, partnerschaftlich
In der Zukunft nach der Pandemie werden laut den Aussagen der CEOs andere Rahmenbedingungen gelten, insbesondere in Bezug auf Digitalisierung und Vernetzung, Nachhaltigkeit sowie Partnerschaftlichkeit und M&A-Aktivitäten. Als Investitionsschwerpunkte werden von mehr als der Hälfte (54 Prozent) die Digitalisierung der Kundenbeziehungen bspw. über Chatbots und von fast der Hälfte (48 Prozent) Anwendungen der Künstlichen Intelligenz gesehen. Doch auch die Themen Datensicherheit, Automatisierung und Cloud-Computing stehen im Fokus. Insbesondere in Deutschland ist das Interesse an M&As wieder stärker geworden, auch um neue Technologien und digitale Fähigkeiten zu erwerben.Auch die ESG-Faktoren (Environment, Social and Governance) rücken weiter in den Mittelpunkt: Die in der Krise in diesen Bereichen erreichten Erfolge wie Verbesserung verschiedener Umweltwerte gilt es zu sichern, gaben 92 Prozent der Befragten an. Das gilt auch für soziale Aspekte: Auch hier geben mehr als 90 Prozent der CEOs an, sich nun mehr um die Belange der Belegschaft, das Thema Gleichberechtigung, Diversität sowie Inklusion oder faire Lieferketten zu kümmern.
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Handbuch UnternehmensberichterstattungHerausgegeben von: Prof. Dr. Isabel von Keitz, Prof. Dr. Ingeborg Wulf, Clemens PelsterDie Unternehmensberichterstattung entwickelt sich äußerst dynamisch weiter. Gerade nichtfinanzielle Berichterstattungselemente wenden sich an einen immer breiteren Stakeholderkreis. Welche Berichtpflichten von welchen Unternehmen in welchen Formaten für welche Adressaten offenzulegen sind, nehmen
Teil 2 beleuchtet die Sicht der unterschiedlichen Stakeholdergruppen. Erfahrene Repräsentanten verdeutlichen die sich ändernden Erwartungen der Standardsetter, Unternehmen verschiedener Größe, Abschlussprüfer, Investoren, Arbeitnehmervertreter und NGOs. |
(ESV, uw)
Programmbereich: Management und Wirtschaft