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Nach Befragung von 105 Zeugen in 32 Sitzungen hat der Wirecard-Untersuchungsausschuss seinen Abschlussbericht vorgelegt. (Foto: Mariakray/stock.adobe.com)
Bilanzskandal

Fall Wirecard: Untersuchungsausschuss legt Abschlussbericht vor

ESV-Redaktion Management und Wirtschaft
23.06.2021
Der Untersuchungsausschuss zum Wirecard-Skandal hat dem Bundestag seinen Abschlussbericht vorgelegt.

Ausschussvorsitzender Kay Gottschalk (AfD) überreichte das 2.026 Seiten umfassende Dokument zum Wirecard-Untersuchungsausschuss Bundestagspräsident Wolfgang Schäuble (CDU), teilt der Informationsdienst des Bundestags (hib) mit.

Da der neunköpfige Ausschuss nicht zu einem einvernehmlichen Ergebnis gekommen war, enthält der Bericht neben dem von den Fraktionen CDU/CSU und SPD eingebrachten Bewertungsteil zwei Sondervoten: eines der Fraktionen FDP, Die Linke und Bündnis 90/Die Grünen und eines der AfD-Fraktion. Der Ausschuss sollte klären, was Bundesregierung, Behörden und Wirtschaftsprüfer über Verdachtsmomente, über strafbares oder manipulierendes Handeln wie Bilanzfälschung, Betrug, Marktmanipulation und Geldwäsche bei Wirecard wussten und ob sie ihren Aufsichts- und Kontrollpflichten nachgekommen sind. Das Gremium hatte zwischen dem 19.11.2020 und dem 8.6.2021 in 32 Sitzungen 105 Zeugen befragt.

Die Koalitionsfraktionen betonen in ihrem Votum, nach Experteneinschätzung habe Wirecard über mehrere Jahre betrügerische Bilanzen vorgelegt. Das Interne Kontrollsystem des Unternehmens sei „gezielt ineffektiv gehalten“ worden. Ein besonderes Interesse für Wirecard im Bundeskanzleramt oder eine Sonderbehandlung des Unternehmens seien nicht erkennbar. Sämtliche Treffen hätten keine konkreten erkennbaren Auswirkungen.

FDP, Die Linke und Bündnis 90/Die Grünen betonen in ihrem Sondervotum, dass es der Börsen- und Finanzskandal „durch kollektives Aufsichtsversagen, deutsche Wagenburgmentalität gegenüber Nicht-Deutschen sowie ein politisches Netzwerk und die Sehnsucht nach einem digitalen nationalen Champion und dessen Markteintritt in China ermöglicht wurde“. Deutsche Aufsichtsbehörden seien „nicht fit für das ,Internetzeitalter' und digitale Geschäftsmodelle.“ Nach Ansicht der AfD spart die Bewertung der Ausschussmehrheit wesentliche Erkenntnisse aus oder verharmlost sie. Über den Abschlussbericht berät am Freitag der Bundestag.

(ESV/fab)

Der Fall Wirecard

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Programmbereich: Management und Wirtschaft