Folgen der Pandemie bestimmen Unternehmensrisiken
Das Ergebnis der zehnten Umfrage der Allianz Global Corporate & Specialty trifft sowohl in Deutschland als auch weltweit zu.
Pandemie-Risiken zuvor unterschätzt
Das Risiko eines Pandemie-Ausbruchs klettert im weltweiten Ranking von Platz 17 auf Platz 2 und in Deutschland von 16 auf Platz 3. Die Pandemie wird als Hauptursache für Betriebsunterbrechungen im Jahr 2021 angesehen. In den vorherigen Erhebungen der Allianz landete das Risiko eines Pandemie-Ausbruchs nie höher als auf Platz 16. Es war „ein deutlich unterschätztes Risiko“, schlussfolgert die Allianz. Unternehmen sollten als Reaktion darauf Risiken in Lieferketten reduzieren und das Business-Continuity-Management für extreme Ereignisse stärken.
Insolvenzrisiko steigt
Auch Marktveränderungen (Platz 4) sind im weltweiten Risiko-Ranking gestiegen. Darin zeigt sich aus Sicht der Studienautoren das steigende Insolvenzrisiko infolge der Pandemie. Die Prognose der Autoren: „Der weltweite Insolvenzindex dürfte bis Ende 2021 mit einem Anstieg von 35 Prozent ein Rekordhoch erreichen, wobei die höchsten Zuwächse in den USA, Brasilien, China und den europäischen Kernländern erwartet werden.“ Die Corona-Pandemie werde voraussichtlich „ein Katalysator für Innovation und Disruption sein, den Niedergang etablierter Unternehmen und traditioneller Branchen beschleunigen und neue Wettbewerber hervorbringen“.
Klimawandel behält hohe Relevanz
Makroökonomische Entwicklungen (Platz 8) und politische Gewalt (Platz 10) sind im Ranking ebenfalls gestiegen. Naturkatastrophen (Platz 6) und Klimawandel (Platz 9) behalten ihre hohe Relevanz. „Die Notwendigkeit, den Klimawandel zu bekämpfen, bleibt so hoch wie eh und je – 2020 war eines der wärmsten Jahre seit Beginn der Temperaturaufzeichnungen“, stellt die Allianz fest. „Viele Unternehmen müssen ihr Geschäft auf eine kohlenstoffarme Wirtschaft hin neu ausrichten – und Risikomanager sollten diesen Wandel an vorderster Stelle mit begleiten.“
In die jährliche Umfrage flossen die Einschätzungen von 2.769 Experten aus 92 Ländern ein, darunter CEOs, Risikomanager, Makler und Versicherungsexperten. Die Ergebnisse hat die Allianz hier veröffentlicht.
(ESV/fab)
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