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Handbuch Unternehmensberichterstattung

15.03.2022
Regulatorische Anforderungen – Entwicklungstendenzen – Perspektiven der Stakeholder. Herausgegeben von Prof. Dr. Isabel von Keitz, Prof. Dr. Inge Wulf und Clemens Pelster. Erich Schmidt Verlag GmbH & Co. KG, Berlin 2021, 384 Seiten, Preis Euro (D) 69,95 ISBN 978-3-503-20094-8 (gedrucktes Werk), Preis Euro (D) 63,90 ISBN 978-3-503-20095-5 (E-Book).
Das Handbuch Unternehmensberichterstattung ist ein Sammelband mit 18 Beiträgen von 30 Autoren. Damit liefert es eine kompakte Darstellung des Status quo und der aktuellen Entwicklungen.

Die Unternehmensberichterstattung hat sich in den letzten Jahren stark verändert – und verändert sich weiter. Klassische Finanzberichte werden freiwillig oder aufgrund von Vorschriften um nichtfinanzielle Berichte erweitert. Viele neue Vorschriften werden national und international kurzfristig dazukommen. Die Erwartungen der Adressaten verändern sich dementsprechend. Das Buch gibt Antworten auf die Frage, wer welche Berichtspflichten zu erfüllen hat und gibt so einen systematischen Überblick. Ein gewichtiger Teil des Bandes widmet sich dabei den Erwartungen der verschiedenen Stakeholder. Dabei wird nicht auf die branchenspezifischen Anforderungen beispielsweise an Banken und Versicherungen eingegangen.

Der erste Teil erläutert die verschiedenen Inhalte einer Unternehmensberichterstattung und stellt die Entwicklungstendenzen dar. Im Fokus stehen außerdem neue digitale Formate der Berichterstattung.

Zunächst wird kurz der klassische Jahres- und Konzernabschluss dargestellt. Es wird erläutert, welche Rechtsnormen für welche Rechtsformen, welche Prüfungs- und welche Offenlegungspflichten gelten. Der nächste Beitrag widmet sich dem Konzernlagebericht. Danach folgt eine Darstellung der nichtfinanziellen Erklärung, wo neben den aktuellen regulatorischen Anforderungen insbesondere die weitere Entwicklung und das Standardsetting behandelt werden. Weitere Kapitel zum Vergütungsbericht, zum Corporate Governance Bericht und zum Zahlungsbericht ergänzen die aufgeführten Bestandteile der Berichterstattung.

Die aktuellen Entwicklungen stehen im Mittelpunkt der Abschnitte zu Integrated Reporting, zu Value Reporting, zum europäischen Offenlegungsformat und weiteren Trends und Möglichkeiten der digitalen Berichterstattung. Es wird dargestellt, wie sich das Gesicht des Geschäftsberichts durch die Digitalisierung verändert hat und weiter verändern wird.

Der zweite Teil stellt Erwartungen und Herausforderungen aus der Perspektive verschiedener Stakeholder dar. Dieser Teil ist besonders interessant, weil er die Verschiedenheit der Interessen verschiedener Stakeholder herausstellt. Das Thema Unternehmensberichterstattung wird in acht Kapiteln aus der Sicht des Standardsetters, des börsennotierten Unternehmens, des mittelständischen Unternehmens, des Abschlussprüfers, des institutionellen Investors, des Beraters für nachhaltige Kapitalanlagen, des Arbeitnehmers und der Nichtregierungsorganisation behandelt.

Dem Lesenden wird am Ende klar, dass Unternehmen sich hinsichtlich ihrer ESG-Performance nachhaltig verbessern sollten, um langfristig einen Mehrwert für ihre wesentlichen Stakeholder generieren zu können. Langfristig erfolgreich sind Unternehmen nur dann, wenn sie nachhaltig wirtschaften. Sie müssen zudem transparenter werden, und alle aufgeführten Stakeholder müssen dazu beitragen, dass die Nachhaltigkeit von Unternehmen besser prüfbar wird.

Diese umfassende Zusammenstellung aller Perspektiven auf die aktuelle und künftige Unternehmensberichterstattung bietet auch für die Mitarbeitenden der Internen Revision eine gu te Orientierung in den aktuellen Diskussionen. Sehr deutlich wird, wie sich das traditionelle Prüfungsfeld der Finanzberichterstattung schon verändert hat und weiter verändern wird. Trends und neue Vorschriften sorgen für neue Reputations- und Compliance-Risiken, die die Interne Revision beim Aufbau von Fachkompetenz und in ihrer risikoorientierten Planung berücksichtigen muss.

Diplom-Wirtschaftsmathematiker Michael Bünis, CIA CRMA, ist Leiter der Grundsatzabteilung beim DIIR – Deutsches Institut für Interne Revision e. V.

Quelle: ZIR Zeitschrift Interne Revision Ausgabe 1/2022

Programmbereich: Management und Wirtschaft