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Am Tag der jungen Leserinnen und Leser gilt das Augenmerk der Bedeutung des Lesens im Kindesalter (Foto: S. Kobold – stock.adobe.com)
Tag der jungen Leserinnen und Leser am 14. November

Kennen Sie schon den Tag der jungen Leserinnen und Leser?

ESV-Redaktion Philologie
13.11.2023
Am 14. November feiern wir den Tag der jungen Leserinnen und Leser. An diesem Tag soll die enorme Bedeutung des Lesens und der Förderung der Lesekompetenz von Kindern in den Vordergrund gerückt werden. Ob beim Spracherwerb, der Freizeitgestaltung oder im Schulalltag – das Lesen ist eine Notwendigkeit und eine Kernkompetenz, die dennoch häufig vernachlässigt wird.
Besinnen Sie sich einen Augenblick lang darauf, welchen Stellenwert das Lesen in Ihrem Alltag einnimmt: Gerade lesen Sie diese Meldung, mit Sicherheit haben Sie heute schon E-Mails gelesen, die Wahrscheinlichkeit ist groß, dass das Lesen einen zentralen Bestandteil Ihres Arbeitsalltags darstellt. Zwischendurch lesen Sie Textnachrichten von Freundinnen und Freunden oder der Familie, vielleicht abends noch ein paar Seiten eines Romans – die Aufzählung ließe sich endlos weiterführen.

Doch unsere Lesekompetenz, die uns so selbstverständlich erscheint, haben wir nur durch viel Übung, Förderung und intrinsische Motivation erwerben und verbessern können. Es erklärt sich von selbst, dass es sich dabei um Variablen handelt, die nicht in jeder Lesebiografie selbstverständlich vorhanden sind. Dem Bericht der internationalen IGLU-Studie 2021 lässt sich entnehmen, dass es in Deutschland große Unterschiede zwischen den lesestärksten und leseschwächsten Schülerinnen und Schülern gibt, die sich vor allem durch ihre soziale Herkunft und die damit möglicherweise einhergehende Bildungsungerechtigkeit, sowie das spätere Erlernen der deutschen Sprache erklären lassen. Die Lösung liegt nahe: differenzierte Förderung und Lesen als Priorität.
Im Erich Schmidt Verlag sind zu diesem Thema bereits mehrere Bände erschienen, von denen wir Ihnen im Folgenden gerne drei vorstellen möchten.

Kinderliteratur in der Grundschule – ein Gewinn für die literarische Sozialisation
Welches didaktische Potenzial das Einbinden von Kinderliteratur in den Unterricht birgt und wie geliebte Werke auch die Auseinandersetzung mit herausfordernden Themen in der Grundschule erleichtern können, zeigen Anja Ballis und Mirjam Burkard im Band Kinderliteratur im Medienzeitalter. Grundlagen und Perspektiven für den Unterricht in der Grundschule. Der Band richtet sich an Studierende und Pädagoginnen und Pädagogen und bietet neben einer Einführung in die Kinderliteratur im Allgemeinen und dem Einsatz von Kinderliteratur in der Grundschule im Speziellen konkrete Werkanalysen und direkt anwendbare Unterrichtsvorschläge. 

Lesen- und Schreibenlernen – Einblicke in Forschung und Praxis
Durch die zentrale Rolle des Lesens und Schreibens in unserem Alltag bieten auch die Methoden, diese Praktiken zu lehren, regelmäßig Stoff für Kontroversen – wie beispielsweise die Diskussion über die Methode „Lesen durch Schreiben“. Fundierte Analysen literaler Konzepte und Praktiken, die im erweiterten Rahmen des schulischen Lesen- und Schreibenlernens eine Rolle spielen, bietet der von Norbert Kruse, Anke Reichard und Susanne Riegler herausgegebene Band Materialität des Schrifterwerbs: Herausforderungen für die Forschung zum Lesen- und Schreibenlernen. Darin werden aktuelle Probleme und Herausforderungen in Forschung und Praxis beschrieben – mit einem Fokus darauf, inwiefern aktuell gängige literale Praktiken die Bildungsungerechtigkeit in Deutschland fördern.

Nachgefragt bei Prof. Dr. Norbert Kruse, Prof. Dr. Anke Reichardt, Prof. Dr. Susanne Riegler 28.07.2021
„Schrifterwerb braucht das Handschreiben ebenso wie das Tastaturschreiben“
Wie lernen Kinder heutzutage Schreiben? Welchen Einfluss haben die Digitalisierung und die Corona-Pandemie darauf? Und was ist in diesem Zusammenhang mit „Materialität“ gemeint? Erfahren Sie mehr im Interview mit Prof. Dr. Norbert Kruse, Prof. Dr. Anke Reichardt und Prof. Dr. Susanne Riegler. mehr …

Sprachliche Teilhabe fördern – aber wie?
Neben der sozialen Herkunft hat auch die sprachliche Sozialisation von Kindern und Jugendlichen entscheidende Auswirkungen auf ihre Lesekompetenz – und somit auch auf die Teilnahme am Alltag. Wie im Unterricht von Deutsch als Fremdsprache (DaF) und Deutsch als Zweitsprache (DaZ) die sprachliche Teilhabe derer gefördert werden kann, deren Erstsprache nicht die deutsche Sprache ist, wurde auf der weltweit größten Tagung für DaF/DaZ, der IDT 2022, diskutiert. Im neu erschienenen Gesamtpaket aller fünf Tagungsbände, herausgegeben von Sandra Reitbrecht, Brigitte Sorger und Hannes Schweiger, finden Sie innovative Ansätze und Methoden für den Sprachunterricht und aktuelle Perspektiven auf Vielfalt, Teilhabe und Sprachpolitik.

Kinderliteratur im Medienzeitalter
Grundlagen und Perspektiven für den Unterricht in der Grundschule

Von Anja Ballis, Mirjam Burkard

Der Band führt umfassend in die Auseinandersetzung mit Kinderliteratur im schulischen Kontext ein. Als einführendes Werk richtet es sich an Studierende und Pädagog(inn)en, die mit Kindern im Alter von fünf bis zehn Jahren arbeiten.
Um die Bedeutung von Kinderliteratur für die literarische Sozialisation zu erfassen, werden wichtige Begrifflichkeiten geklärt. Der Blick auf historische wie auch aktuelle Tendenzen ermöglicht es, sich einen Überblick über die Entwicklung der Kinderliteratur zu verschaffen. Beleuchtet wird außerdem das didaktische Potenzial unterschiedlicher Genres, damit eine gezielte Auswahl von Texten für den Unterricht vorgenommen werden kann.
Abgerundet wird der Band durch Unterrichtsvorschläge für die Jahrgangsstufen 1 bis 4, die sich einerseits an den individuellen Bedürfnissen der Schüler(innen) orientieren und andererseits methodisch vielfältige Zugänge zu Literatur im Medienzeitalter schaffen. 


Materialität des Schrifterwerbs
Herausforderungen für die Forschung zum Lesen- und Schreibenlernen

Herausgegeben von: Norbert Kruse, Anke Reichardt, Susanne Riegler

Die Materialität des Schrifterwerbs im Elementarbereich und in der Grundschule ist Gegenstand der Beiträge dieses Sammelbandes. Im Mittelpunkt stehen Beobachtungen zu literalen Praktiken und didaktischen Arrangements in alltäglichen Lernsituationen und die damit verbundene Dynamik, Sozialität und Körperlichkeit. Indem die vorfindlichen Praktiken des Schrifterwerbs in kulturwissenschaftlich-praxeologischer Ausrichtung in den Blick genommen und auf ihre Sinnhaftigkeit für die Erweiterung literalen Handlungsvermögens untersucht werden, tragen die Autorinnen und Autoren zu einer Erweiterung der bisherigen Forschungsperspektiven auf das Lesen- und Schreibenlernen am Schulanfang bei.

Im Mittelpunkt stehen das Beschreiben und Verstehen des literalen und sprachlichen Unterrichts am Schulanfang, seine praktischen Ausformungen und die Widersprüche, die dabei sichtbar werden. Der Anspruch dieses Sammelbandes ist damit zugleich bescheiden und herausfordernd: bescheiden, insofern die Probleme der gegenwärtigen Forschung zum Schriftspracherwerb benannt und beschrieben werden, herausfordernd, weil es dazu adäquater methodologischer Perspektiven bedarf, denen es gelingt, den Schriftspracherwerb als institutionsgebundenes Phänomen zu fassen.
Kurz- und mittelfristig geht es um ein deutschdidaktisches Forschungsprogramm, das herausarbeiten kann, wie die Praktiken des Unterrichts zum Schriftspracherwerb an der Bildungsbenachteiligung von Kindern in Deutschland beteiligt sind und den Zusammenhang von Schulerfolg und sozialer Herkunft reproduzieren.

Einen weiteren Einblick in das Buch bietet dieser Auszug.


IDT 2022: *mit.sprache.teil.haben Bände 1–5 als Gesamtpaket

Herausgegeben von: Sandra Reitbrecht, Brigitte Sorger, Hannes Schweiger

Die IDT 2022 in Wien war mit rund 2 750 Teilnehmer*innen aus 110 Ländern die weltweit größte Tagung für Deutsch als Fremd- und Zweitsprache. Die fünf Tagungsbände dokumentieren die Ergebnisse der Tagung in ihrer fachlichen Breite und Diskussion, die im Sinne des Tagungsmottos *mit.sprache.teil.haben auch durch eine breite Beteiligung von Vertreter*innen des Faches in Wissenschaft, Forschung und Unterrichtspraxis aus unterschiedlichsten Ländern und Arbeitskontexten erreicht wird. Jeder Band repräsentiert dabei einen thematischen Strang des Fachprogramms. Alle Tagungsbände finden Sie hier gesammelt.

Es werden folgende Themenkomplexe behandelt:
Band 1: Mit Sprache handeln. Partizipativ Deutsch lernen und lehren,
Band 2: Kulturreflexiv, ästhetisch, diskursiv. Sprachenlernen und die Vielfalt von Teilhabe,
Band 3: Sprachliche Teilhabe fördern. Innovative Ansätze und Technologien in Sprachunterricht und Hochschulbildung,
Band 4: Beiträge zur Methodik und Didaktik Deutsch als Fremd*Zweitsprache,
Band 5: Sprachenpolitik und Teilhabe.



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Auszug aus: „Sprachdidaktik Deutsch“ 15.08.2022
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Programmbereich: Germanistik und Komparatistik