Mögen die Mitarbeiter mit euch sein
Was erwartet die Generation Y von ihren Arbeitgebern?
Unternehmen müssen heutzutage einiges bieten, um gute Mitarbeiter zu rekrutieren und auch zu halten. Nicht zuletzt der demographischen Wandel führt dazu, dass Unternehmen ihre HR-Strategien anpassen müssen, wollen sie nicht den Anschluss zu den neuen potenziellen Mitarbeitern nicht verlieren. (Lesen Sie hierzu auch den Beitrag von Marcus K. Reif in der ZUb 1/2014: "Die Zukunft der Arbeitswelt ist digital: Perspektiven der Generation Y").Und die Bewerber aus der Generation Y, also die heute 25- bis 35-jährigen, sind besser informiert als je zuvor. Social Media macht die Firmen transparent. Die Folge: Mitarbeiter und Bewerber werden aufgrund ihres Wissens zu „Konsumenten“. Hierdurch verschiebt sich auch das Machtverhältnis zwischen Unternehmen und seinen Mitarbeitern.
"Unternehmen müssen sich ihrer Sichtbarkeit bewusst sein: Jede Entscheidung kann sofort in der Öffentlichkeit stehen und diskutiert oder kritisiert werden. Soziale Netzwerke erhöhen die Relevanz – das stellt nicht nur große, sondern auch kleine Firmen vor die Herausforderung, schneller auf Probleme zu reagieren". Eine einfache Unternehmenshomepage genügt nach Auffassung von Dr. Udo Bohdal-Spiegelhoff, Partner HR Advisory Services bei Deloitte, nicht mehr, „um sich adäquat zu präsentieren“.
Generation Y: "Warum arbeite ich?“
Die neuen Arbeitnehmer der Generation Y legen nicht nur Wert auf Flexibilität und Möglichkeiten zur individuellen Entwicklung und Förderung. Sie legen gleichzeitig auch Wert auf ein hohes gesellschaftliches Engagement des Unternehmens."Weiche Faktoren wie die Unternehmenskultur nehmen eine immer größere Rolle ein. Mitarbeiter und Bewerber erwarten von Firmen, dass sie sich für soziale Themen einsetzen und diese mitgestalten". Nach Auffassung von Bohdal-Spiegelhoff reicht es ebenfalls nicht aus, solche Inhalte lediglich zu artikulieren: Corporate-Responsibility-Projekte müssen vielmehr aktiv vorangetrieben werden, um "Erfolge vorweisen zu können". Auch hier besteht laut der aktuellen Deloitte-Umfrage noch Nachholbedarf in vielen Unternehmen: Zwar gaben 50 Prozent der Befragten Geschäftsführer und HR-Leiter an, dass soziale Themen immer wichtiger werden, im Vorjahr waren es "nur" 26 Prozent. Zugleich mussten 60 Prozent der Befragten jedoch eingestehen, dass in ihren Unternehmen noch kein Programm existiert, welches Steigerung des gesellschaftlichen Engagements misst.
Die gute Nachricht für Unternehmen ist: Wenn die neuen Mitarbeiter aus der Generation Y das Gefühl haben, dass das Unternehmen CSR-Projekte ernst nimmt und nicht nur als reine PR-Kampagne sieht, sind sie bereit, sich für das Unternehmen überdurchschnittlich zu engagieren.
Grenze zwischen Beruf und Privatleben verschwimmen
Ein weiterer Trend, den die Berater von Deloitte beobachten. Durch die Digitalisierung verschwinden die Grenzen zwischen Beruf und Privatleben immer mehr. Die Mitarbeiter können jederzeit von überall der Welt dank neuester Kommunikationstechnologien arbeiten. Home Office heißt heutzutage längst nicht mehr nur das Arbeitszimmer zu Hause. Die digitalen Nomaden wollen und können an jedem Ort der Welt ihre Arbeit erledigen. (Quelle: Deloitte)Literaturempfehlung zum Thema Generation Y
Einen fundierten Einblick, wie Unternehmen aktuell auf das Thema Generation Y im Bereich Recruiting reagieren, liefert der vom Erich Schmidt Verlag herausgegebene Band "Personalmarketing für die Generation Internet". Die Experten rund um Herausgeber Prof. Martin Grothe zeigen anhand eines fünfstufigen Fahrplans auf, wie Unternehmen die Ansprache der Generation Internet zielgerichtet konzipieren und aufbauen können, wie ein maßgeschneidertes Personalmarketing online und offline umzusetzen ist und wie konkrete Marketingmaßnahmen für die neue Generation erfolgreich evaluiert werden können. Das eBook steht Abonnenten von ConsultingBay kostenfrei zur Verfügung.Noch kein Abonnent? Testen Sie ConsultingBay 4 Wochen lang gratis. Weitere Informationen finden Sie hier.