
Personalberatung: Langsamer Aufstieg aus dem Tal
Umsatz bis zu 59 Prozent unter Plan
In der aktuellen September-Befragung gaben 43 Prozent der Headhunter an, dass ihr Umsatz bis September mehr als 40 Prozent unter Plan liegt. Dieser Anteil ist bei den kleineren Personalberatern mit 59 Prozent besonders hoch. Bei den großen Marktteilnehmern meldete jeder Vierte eine solche Geschäftsentwicklung. Neue Mitarbeiter würden besonders im Gesundheitswesen, bei den Professional Services sowie der Versicherungs- und Chemie-/Pharmabranche gesucht, so Arne Adrian, Vorsitzender des BDU-Fachverbands Personalberatung. Eine deutlich schwächere Nachfrage komme gemäß der BDU-Befragung aus dem Verkehr- und Gastgewerbe (Anteil schlecht/sehr schlecht: 76 Prozent), dem Fahrzeugbau (Anteil schlecht/sehr schlecht: 76 Prozent) und dem Maschinenbau (Anteil schlecht/sehr schlecht: 53 Prozent).Kurzarbeit und weitere Personalanpassungen
Jeder fünfte angestellte Personalberater befindet sich zurzeit in Kurzarbeit, bei den Researchern und im Back-office ist jeder vierte von Kurzarbeiter-Regelungen betroffen. Über alle Größenklassen betrachtet hat es bei 82 Prozent der Branchenteilnehmer bislang auf der Hierarchiestufe Berater keine Personalanpassungen gegeben. Bei den größeren Personalberatungen mit mehr als 3 Millionen Euro Umsatz liegt der Anteil bei deutlich geringeren 50 Prozent. In dieser Größenklasse fallen notwenige Sparmaßnahmen aufgrund der Nachfrageentwicklung am kräftigsten aus.Positive Erfahrungen mit Homeoffice
Der überwiegende Teil der Berater und Mitarbeiter arbeitet aus dem Homeoffice. Damit machen die Headhunter positive Erfahrungen. Rund 90 Prozent geben an, ihre Arbeit auch virtuell gut erledigen zu können. Die damit häufig verbundenen flexibleren Arbeitszeiten finden bei 86 Prozent der Personalberater eine Zustimmung. Dreiviertel zeigen sich überzeugt, dass sich belastbare Kunden- und Kandidatenbeziehungen auch über digitale Tools pflegen und aufbauen lassen. Immerhin knapp 60 Prozent stellen fest, dass Homeoffice-Regelungen in den Kundenfirmen dazu führen, vermehrt begehrte Kandidaten für weniger attraktive Standorte für eine Mitarbeit gewinnen zu können.Etablierung von digitalen Instrumenten und Methoden
Die Ergebnisse der Befragung zeigen insgesamt deutlich, dass die in den vergangenen Monaten gemachten Erfahrungen mit digitalen Lösungen bei der Suche, Auswahl und Gewinnung von Fach- und Führungskräften nicht nur eine Momentaufnahme darstellen. 80 Prozent bestätigen, dass in der Coronakrise wesentliche Bestandteile der Wertschöpfungskette – zum Beispiel Kandidaten-Interviews – erfolgreich auf digitale Methoden verlagert werden konnten. Und: Dreiviertel der Marktteilnehmer gehen auch von deren künftiger Nutzung und der Etablierung weiterer digitaler Instrumente aus.![]() |
Systematisches Human Resource ManagementAutor: Prof. Dr. Heinz K. StahlHerausgeber der Reihe: Prof. Dr. Hans H. Hinterhuber, Prof. Dr. Heinz K. Stahl Human Resource Management ist mehr als klassisches Personalmanagement. Integriert in die moderne Organisationsführung, bietet es konkrete unternehmerische Gestaltungsoptionen, welche die Vielfalt individueller Wertvorstellungen, Motive und Lebensentwürfe berücksichtigen, die sich in unseren sozialen Beziehungen heute widerspiegeln.
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(ESV/uw)
Programmbereich: Management und Wirtschaft