BDU-Marktstudie Personalberatung

Personalberatung weiter auf Wachstumskurs

Personalberater profitieren von der digitalen Transformation der Wirtschaft. Allerdings muss die Branche auf die neue Konkurrenz aus dem Internet reagieren.

Der Personalberatungsbranche geht es gut. Laut der aktuellen BDU-Marktstudie "Personalberatung in Deutschland 2014/2015", die auf dem diesjährigen Deutschen Personalberatertages in Bonn vorgestellt wurde, ist der Umsatz der Branche im vergangenen Jahr um 5,7 Prozent auf 1,70 Milliarden Euro gestiegen. Auch der Ausblick auf das aktuelle Jahr sieht gut aus. Der Bundesverband der Deutschen Unternehmensberater (BDU) erwartet ein Plus von 6,2 Prozent.

Vor allem die guten Konjunkturaussichten, der robuste Arbeitsmarkt und die weiter anhaltende hohe Nachfrage nach Kandidaten mit digitaler Umsetzungskompetenz sind der Grund für die positive Entwicklung, so die BDU-Vizepräsidentin Dr. Regina Ruppert.

Digitale Transformatoren sind heiß begehrt

Besonders gesucht sind Fach- und Führungskräfte, die sich mit moderner, aktueller IT-Technik auskennen. Die Personalexperten vom BDU erwarten sogar, dass die Nachfrage in den nächsten Jahren sich noch weiter verstärkt. Oder anders formuliert: Fach- und Führungskräfte ohne IT- und Kommunikationstechnik-Kompetenz werden es in Zukunft schwerer haben, einen adäquaten Job zu finden.

Xing, Link und Co. werden zunehmend zur Konkurrenz für Personalberater

Trotz der positiven Aussichten für die Personalberatungsbranche warnen die Experten des BDU vor allzu viel Optimismus. Der Personalberatermarkt befinde sich in einem Wandel. In den vergangenen Jahren habe die Bedeutung von Jobsuchmaschinen, Expertenplattformen für Spezialistenwissen und Social-Media-Kanäle wie Xing oder Linkedin weiter zugenommen.

Laut der Studie erwarten 87 Prozent der Marktteilnehmer, dass Unternehmen verstärkt in Eigenregie versuchen, mittels Active Sourcing über Online- und Social-Media-Plattformen, geeignete Kandidaten zu finden – zumindest auf der Spezialisten- und unteren Führungsebene.

Wolfram Tröger, Vorsitzender des BDU-Fachverbandes Personalberatung warnt aber die Unternehmen davor, sich allein auf die Social-Media-Kanäle zu verlassen: "Eine Liste von potenziellen Kandidaten zu recherchieren, hilft aber für die gewünschte Einstellung alleine nicht. Entscheidend ist letztlich, eine methodisch schlüssige Beurteilung durchzuführen und den Auswahlprozess zielgerichtet zu steuern, um auch die idealen Frauen und Männer für die Mitarbeit zu gewinnen". Nach Auffassung von Tröger "sind und bleiben Personalberater für Unternehmen insofern ein wichtiger Mehrwert im Personalrecruiting."

Unternehmen setzen auf Kompetenz der Personalberater

2014 wurden über 53.500 Stellen mit Hilfe von Personalberatern besetzt, was eine Steigerung von 1000 Stellen gegenüber dem Vorjahr bedeutet.

Der positive Trend spiegelt sich auch in den Umsatzzahlen der Personalberater wieder. So erzielten bei den großen und mittleren Marktteilnehmern 60 Prozent ein Umsatzplus. Bei den kleineren Marktteilnehmern wiederum waren es 55 Prozent. Allerdings mussten auch ein Viertel der kleinen Personalberatungshäuser ein Umsatzminus verkraften.

Weitere Informationen zur Studie finden Sie beim BDU.

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