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Praxishandbuch Korruptionscontrolling

19.08.2015
Konzepte - Prävention - Fallbeispiele. Von Stierle, J./Siller, H. (Herausgeber). Erich Schmidt Verlag GmbH & Co. KG, Berlin 2015, 376 Seiten, EUR (D) 49,95 ISBN 978-3-503-13617-9.
Konzepte - Prävention - Fallbeispiele. Von Stierle, J./Siller, H. (Herausgeber). Erich Schmidt Verlag GmbH & Co. KG, Berlin 2015, 376 Seiten, EUR (D) 49,95 ISBN 978-3-503-13617-9.

Die EU-weiten Kosten von Korruption für Unternehmen und Gesellschaft werden auf jährlich ca. drei Milliarden EUR geschätzt. Gleichzeitig werden die Potenziale für eine systematische Früherkennung von Korruptionsrisiken zur Prävention von dolosen Handlungen in den Unternehmen immer noch unterbewertet.

Das zielgerichtete Korruptionscontrolling trägt zu mehr Transparenz im Unternehmen bei und befasst sich mit den Funktionsbereichen des Compliance und der Internen Revision. Hierzu haben die Herausgeber ein erfahrenes Autorenteam gewonnen, welches sich mit folgenden Themenbereichen auseinandersetzt:

• Korruption: Status Quo und Rahmenbedingungen in Deutschland und Österreich
• Prüf- und Steuerungsorgane in öffentlichen und privaten Unternehmen und deren Zusammenspiel
• Frühaufklärungssysteme in der Praxis: Konzeption, Implementierung und funktionale Integration

Anhand verschiedener Fallbeispiele gibt das „Praxishandbuch Korruptionscontrolling“ eine Reihe von praktischen Handlungsempfehlungen.

Das Buch ist wie folgt strukturiert:
Das Kapitel 1 stellt als Einstieg die notwendigen Begriffsabgrenzungen und -erklärungen dar. Dabei werden auch Themen des Korruptionscontrolling und der Korruptionsprävention angesprochen.

Im Kapitel 2 werden die Rahmenbedingungen für die Korruption beschrieben. Inhalte der Ausführungen sind die Rechtsgrundlagen in Deutschland und Österreich, steuer- und strafrechtliche Aspekte und die Darstellung der volkswirtschaftlichen und betriebswirtschaftlichen Auswirkungen.

Das Prinzipal-Klienten Modell der Korruption wird in Kapitel 3 dargestellt und erläutert. Dieses analysiert anhand der ökonomischen Organisationstheorie das Muster korrupter Beziehungen und die daraus abgeleiteten Interessen der Beteiligten.

Im Kapitel 4 wird ein Korruptionsfall des Zollkriminalamtes dargestellt und anschaulich beschrieben. Der Fall wird nach verschiedenen Aspekten analysiert und aufbereitet. Hierbei werden auch mögliche rechtliche sowie strafrechtliche Auswirkungen aufgezeigt.

Das Kapitel 5 geht auf die verschiedenen Erscheinungsformen der Korruption ein. Neben einem anschaulichen Überblick werden die einzelnen Korruptionsarten erläutert.

Die Ursachen von Korruption werden im Kapitel 6 beschrieben. Die umfangreichen Ausführungen gehen sowohl auf Schwächen der Organisation als auch auf Verhalten der Mitarbeiter ein.

Das Kapitel 7 erläutert die externen und internen Prüf- und Lenkungsorgane. Dabei werden auch die Aufgaben der Internen Revision und die Funktion der unternehmensinternen Überwachungssysteme beschrieben.

Im Kapitel 8 werden das Management und die Frühaufklärung von Korruptionsrisiken beschrieben. Gut gelungen sind die Ausführungen zum Risiko- und Krisenmanagement.

Das Kapitel 9 stellt das im Buchtitel erwähnte Korruptionscontrolling in der Unternehmenspraxis dar. Die Ausführungen basieren auf einem in der Praxis mehrfach umgesetzten Präventionskonzept. Verschiedene Checklisten erleichtern hierbei die Analyse und praktische Umsetzung der präventiven Handlungen in den Unternehmen.

Das Kapitel 10 geht auf die Controlling-Aktivitäten des Prinzipals zur Korruptionsprävention ein. Die umfassenden Ausführungen geben einen guten Überblick über OECD-Leitsätze und gezielte Controlling-Maßnahmen.

Das „Praxishandbuch Korruptionscontrolling“ zeigt die aktuellen Entwicklungen und die praktische Umsetzung effektiver Maßnahmen im Bereich der Korruptionsprävention auf. Hierbei ist eine breite Zielgruppe in den Unternehmen angesprochen. Diese reicht von der Geschäftsleitung über Compliance und Interne Revision bis zu den einzelnen Vertriebsstellen. Das Handbuch ist aufgrund der aktuellen Relevanz und des Praxisbezugs zu empfehlen.

Axel Becker, Mitglied im Verwaltungsrat DIIR – Deutsches Institut für Interne Revision e. V. Bereichsleiter Revision SÜDWESTBANK AG, Stuttgart

Quelle: ZIR Zeitschrift Interne Revision Heft 4/2015

Programmbereich: Management und Wirtschaft