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Die Restrukturierungsbranche sollte ihr Geschäftsmodell auf den Prüfstand stellen. (Foto: Rido/stock.adobe.com)
Restrukturierungsberatung

Restrukturierungsbranche: Wohin führt der Weg?

Dr. Hans-Jürgen Hillmer, BuS-Netzwerk Betriebswirtschaft und Steuern
04.10.2021
Die bisher trotz der Corona-Beschränkungen ausgebliebene Insolvenzwelle führt dazu, dass in der Restrukturierungsbranche Geschäftsmodelle überdacht werden müssen.
In der Restrukturierungsbranche wurden angesichts der Corona-Einflüsse vielerorts Kapazitäten aufgebaut, die Fälle gingen und gehen aber zurück. Daher herrscht – so brachte es Burkhard Jung (Geschäftsführer Restrukturierungspartner, BDU-Fachverbandsvorsitzender) anlässlich eines Vortrags am 24. September 2021 in Heidelberg auf den Punkt – ein hoher Preisdruck im Markt, weil ein deutliches Angebot an Beratern bestehe.

Kaum Corona-Spuren in den Bilanzen

Erstaunlicherweise seien Firmenbilanzen fast unverändert; es gebe kaum Corona-Spuren, weil Zuschüsse Verluste verdecken. Bankenratings zeigen demgemäß zunächst einmal keine Auffälligkeiten. Jedenfalls gebe es reichlich Stimmen, wonach die erwartete Insolvenzwelle ausbleibt. Die in 2020 aufgestellten Wachstumsprognosen für die Restrukturierungsbranche (+15 Prozent) haben sich nicht bestätigt.

Berater-Geschäftsmodelle auf den Prüfstand

Bei vielen Beratern gehört seiner Überzeugung nach das Geschäftsmodell daher auf den Prüfstand. Vertriebs- und Marketingaktivitäten müssten digitalisiert werden. Neben dem analogen Netzwerk müsse digital aufgerüstet werden. Ein Zurück in die Zeit vor März 2020 werde es nicht geben.

Thesen zur weiteren Entwicklung

Die Zukunftserwartungen fasste der Referent zu den folgenden Thesen zusammen:
  • Wir dürfen nicht mit einer Marktbereinigung rechnen.
  • Kostensenkungsprogramme sind erforderlich, gleichzeitig muss in Richtung digitaler Marktauftritt investiert werden.
  • Die USPs gegenüber Verwaltern müssen herausgestellt werden.
  • Personell gesehen sind Multi-Spezialisten erforderlich, die die gesamte Restrukturierungsklaviatur beherrschen.
  • Berater müssen die Projektführungskompetenz ausspielen.
  • Innovative Preismodelle mit Pauschalen und Erfolgsbeteiligungen sind erforderlich.
Sonst sind Marktaustritte unvermeidlich. (Mehr dazu demnächst in einem aus dem Vortrag abgeleiteten KSI-Beitrag, der für Heft 6/21 vorgesehen ist.)

Hinweis:

Der Vortrag wurde anlässlich der Heidelberger Sanierungskonferenz gehalten, die am 23./24.9.2021 zum elften Mal vom IFUS-Institut der SRH Hochschule Heidelberg unter der Leitung von Prof. Dr. Henning Werner veranstaltet wurde Sie wurde noch unter dem Eindruck einer Cyber-Attacke der Hochschule unter erschwerten Bedingungen durchgeführt, nun wieder als Präsenzveranstaltung für 250 Personen, parallel dazu online ca. 200 weitere Teilnehmer und Teilnehmerinnen mit virtueller Konferenzumgebung, die es erlaubte, sich wie ein Real-Teilnehmer durch die Hochschule zu bewegen.

Anlässlich der Konferenz wurde die Umfrage Komplexitätsbeherrschung in der Krisenberatung durchgeführt, über deren Ergebnisse demnächst in der KSI berichtet werden wird. Nehmen Sie gerne an der Umfrage teil, jede Stimme zählt. Der Fragebogen ist als Forms-Abfrage hier abrufbar.


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Krisen-, Sanierungs- und Insolvenzberatung

Herausgeber: Peter Depré
Chefredakteur: Dr. Hans-Jürgen Hillmer
Redaktion: Claudia Splittgerber
Herausgeberbeirat: Prof. Dr. Markus W. Exler


Rettung statt Liquidation

Unternehmenskrisen entstehen fast nie plötzlich oder durch eine einzelne Fehlentscheidung. Meist sind sie das Ergebnis vielschichtiger Probleme. Das frühzeitige Erkennen drohender Krisen, eine umfassende Ursachenanalyse und rechtzeitiges Gegensteuern werden so zu Schlüsselkompetenzen erfolgreicher Krisen-, Sanierungs- und Insolvenzberatung.

Setzen Sie auf Früherkennung und Krisenprävention. Werden Sie aktiv, wenn es noch Handlungsspielraum gibt. Die KSI bietet Ihnen fundierte Beiträge zu bewährten Analysemethoden und informiert über neueste fachliche Tendenzen: Exzellentes Praxiswissen für vorausschauende Entscheidungen und ein versiertes Vorgehen in Krisen-, Insolvenz- und Sanierungsfällen.

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(ESV, uw)

Programmbereich: Management und Wirtschaft