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Steinbeis-Management-Reihe – Sozial-Management

ZRFC Risk, Fraud & Compliance Heft 4/2012
07.08.2012
Das Thema der Steinbeis-Management- Reihe der School of Governance, Risk & Compliance (School GRC) am 21. Mai 2012 lautete „Sozial-Management – Fehlverhalten im Gesundheitswesen: ein Kampf gegen Windmühlen?!“.
Das Thema der Steinbeis-Management- Reihe der School of Governance, Risk & Compliance (School GRC) am 21. Mai 2012 lautete „Sozial-Management – Fehlverhalten im Gesundheitswesen: ein Kampf gegen Windmühlen?!“.

Betrug und Korruption im Gesundheitsund Pflegewesen verursachen jährlich Schäden in Milliardenhöhe. Welche wirtschaftskriminellen Risiken das Gesundheits- und Pflegesystem charakterisieren und wie wirksame Aufdeckungsund Präventionsmaßnahmen aussehen können, diskutierten unter der Leitung der Direktorin der School GRC, Birgit Galley, Michael Büge (Staatssekretär für Soziales Berliner Senat), Dr. Daniel Geiger (Dierks + Bohle) und Frank Keller (Techniker Krankenkasse).

Die Experten sehen im hohen Kapital- und Geschäftsaufkommen, dem komplexen und in Teilen auch widersprüchlichen Rechtsrahmen sowie einer Bagatellisierung wirtschaftskrimineller Delikte die wesentlichen Gründe für die Betrugs- und Korruptionsanfälligkeit des Gesundheitswesens. Diesem Lagebefund stehen aber verschiedene, immer effektivere Initiativen zur verstärkten Bekämpfung und Prävention gegenüber. So haben die Krankenkassen seit Ende der 1990er Jahre, spätestens aber mit dem GKV-Modernisierungsgesetz von 2004, eigene Aufdeckungs- und Repressionskapazitäten auf- und sukzessive ausgebaut. Darüber hinaus leisten die Präventionssysteme und Selbstverpflichtungen der Pharmaindustrie einen nicht unerheblichen Beitrag, um das Betrugs- und Korruptionsrisiko der Branche zu senken. Schließlich sind in den letzten Jahren auch die Strafverfolgungsbehörden dazu übergegangen, sich dem Problemkomplex über fachkompetente Schwerpunktstellen stärker anzunehmen.

Für die Zukunft sollten Kassen, Unternehmen und Behörden ihre Ermittlungs- und Präventionsstrukturen weiter professionalisieren, ohne dabei Gefahr zu laufen, die Branche und Berufsstände einem Generalverdacht auszusetzen. Die missbrauchsbegünstigenden Strukturdefizite könnten letztlich aber nur durch Initiative und Handlungswillen der Politik nachhaltig beseitigt werden.

Quelle: ZRFC Risk, Fraud & Compliance Heft 4/2012