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Eine große To-do-Liste für Stiftungen (Foto: Angela Kausche/ESV)
Sustainable Development Goals

StiftungsIMPACT: Der Ball liegt im Feld der Stiftungen

ESV-Redaktion Management und Wirtschaft
03.07.2018
Die Sustainable Development Goals (SDG) waren Thema des 9. StiftungsIMPACT in den Räumen von BDO in Berlin. Im Mittelpunkt stand die Frage, wie sich Stiftungen für die 17 Ziele noch stärker einsetzen können.
Martin Block von der Servicestelle Stiftungen und Philanthropen der Engagement Global gGmbH, mit der die Veranstaltung in Kooperation durchgeführt wurde, zeichnete in seinem Eröffnungsvortrag ein klares Bild der Rolle von Stiftungen bei der Umsetzung der globalen Nachhaltigkeitsziele. Als Vorreiter gesellschaftlicher Entwicklungen müssten sie die SDG der bislang kaum darüber informierten Bevölkerung nahebringen. Sein eindringlicher Appell lautete: „Mainstreamen Sie die Nachhaltigkeit. Betreiben Sie Agenda-Setting!“

Deutschland ist auch nicht SDG-Weltmeister

Nach Blocks Vortrag leitete Moderator Dr. Mario Schulz, Chefredakteur der Zeitschrift Stiftung&Sponsoring, die Diskussionsrunde passend zur laufenden Fußball-Weltmeisterschaft ein und fragte, welches Land denn Favorit auf den Titel des Weltmeisters in Sachen SDG sei.

Klaus Milke, Gründungsstifter der Stiftung Zukunftsfähigkeit und Vorstandsvorsitzender der Entwicklungs- und Umweltorganisation Germanwatch e.V., stellte heraus, dass sich unter den Favoriten kein Industrieland befinden würde. Vielmehr hätten südamerikanische Länder wie Kolumbien die globalen Nachhaltigkeitsziele vorangetrieben. In vielen afrikanischen Ländern seien die SDG überdies um ein Vielfaches bekannter als in Deutschland. Ziel müsse es nun sein, die UN-Ziele auch hierzulande vom soften in den harten Politikbereich zu bringen. Beim Klimaschutz sei genau dies gelungen, so Milke.

Sustainable Developement Goals (SDG) 08.06.2018
Müller: „Stiftungen haben spezifische Stärken“
Die 17 Ziele für nachhaltige Entwicklung (Sustainable Development Goals, SDG) zeigen den Weg auf, wie bis 2030 die Erde grundlegend umgestaltet werden kann. Welchen Beitrag Stiftungen leisten können, beantwortet der Bundesminister für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung, Dr. Gerd Müller (CSU) im Interview. mehr …

Vom Industrie- zum Entwicklungsland

Dr. Stephan Klingebiel, Co-Chair für „Inter- und transnationale Zusammenarbeit mit dem globalen Süden“ am Deutschen Institut für Entwicklungspolitik (DIE), sah es in diesem Zusammenhang positiv, dass Deutschland sich mit der Verabschiedung der SDG auch zunehmend selbst als Entwicklungsland betrachtet.

Der Universalitätsanspruch der SDG werde dadurch international gelebt. Nach innen gerichtet, könne aus Sicht von Klingebiel der Entwicklungsbedarf Deutschlands die Debatte über die Nachhaltigkeitsziele anregen.

Dafür müsse jedoch die Kommunikation über die SDG greifbarer gestaltet werden, fand Dr. Annette Kleinbrod, EZ-Scout der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ), entsandt an den Bundesverband Deutscher Stiftungen. Die abstrakte Rede von den SDG sei nach Kleinbrod auch ein Hemmschuh für Stiftungen. Erst wenn verstanden würde, dass sich hinter den SDG sehr konkrete Ziele wie zum Beispiel Chancengleichheit für Frauen in Führungspositionen, das Verringern von Lebensmittelabfall oder die Verhütung von Alkohol- und Drogenmissbrauch verbergen, könnten auch Stiftungen ihre Arbeit danach ausrichten.

Einheitlicher Handlungsrahmen für die Wirtschaft

Die Wirtschaft als der vielleicht wichtigste Akteur bei der Umsetzung hat bereits angefangen, aus den globalen Nachhaltigkeitszielen konkrete Maßnahmen abzuleiten, so Dr. Laura Schneider, Referentin bei econsense – Forum Nachhaltige Entwicklung der Deutschen Wirtschaft e.V. Der Großteil der international aufgestellten Mitgliedsunternehmen von econsense hätte erkannt, dass an der globalen Nachhaltigkeitswende mitgearbeitet werden müsse.

Mit den SDG fänden Unternehmen nun einen einheitlichen Handlungsrahmen vor, um bessere Nachhaltigkeitslösungen zu erarbeiten sowie neue und innovative Ansätze zu entwickeln.

Sustainable Development Goals: Nachhaltigkeit in Stiftungen
Die aktuelle Ausgabe von Stiftung&Sponsoring vereint – ausgehend von den Roten Seiten, die sich diesmal vertieft mit dem Schwerpunktthema des Heftes, den Sustainable Developement Goals, auseinandersetzen – zahlreiche Beispiele von Projekten und Initiativen, die zeigen, dass Stiftungen „Teile der Lösung der globalen Probleme“ sein können.

Warum Stiftungen für die Umsetzung des SDG so wichtig sind

Milke hob abschließend hervor, dass gerade die auf Ewigkeit angelegten und als gemeinnützig anerkannten Stiftungen am besten der Nachhaltigkeit dienen können. Als Vertreter des Allgemeinwohls seien sie Ansporn vor allem für die Politik. Den politischen Entscheidern müsse signalisiert werden, dass sie auf die Stiftungen als tragende Säule des Veränderungsprozesses bauen können – dies tue beispielsweise die internationale Stiftungsplattform Foundations 20 seit dem G20-Gipfel in Hamburg.

Kleinbrod suchte diesen Ansatz am Ende noch einmal praxisnah zu verorten und schloss damit den Kreis zum Eröffnungsvortrag. So könnten die SDG nur umgesetzt werden, wenn sie die Zustimmung der Bevölkerung erfahren. Gerade die Bürgerstiftungen könnten gemeinsam mit den Gemeinden konkrete Projekte entwickeln, die von den Menschen vor Ort getragen werden. Eine globale Agenda könnte so zu einer gelebten lokalen Wirklichkeit werden.

Stiftung&Sponsoring

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Herausgegeben wird Stiftung&Sponsoring vom DSZ – Deutsches Stiftungszentrum GmbH im Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft e.V. und dem Institut für Stiftungsberatung Dr. Mecking & Weger GmbH.

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(ESV/mlm)

Programmbereich: Management und Wirtschaft