Tschersich: „Wie aus regionalen Abfällen nachhaltige Energie für den Öffentlichen Nahverkehr entsteht“
- Der Kraftstoff: emissionsfreier Wasserstoff.
- Der Lieferant für den Wasserstoff: das AWG-Müllheizkraftwerk in Wuppertal.
Das weitere Prinzip: Die Brennstoffzelle im Fahrzeug kehrt den Prozess der Elektrolyse um. Die Brennstoffzelle im Fahrzeug verwandelt Luftsauerstoff und den Wasserstoff wieder zurück in Wasser. Dabei wird elektrischer Strom freigesetzt. Dieser zurückgewonnene Strom treibt dann einen Elektromotor im Fahrzeug an.
Zur Person |
Conrad Tschersich ist Technischer Geschäftsführer der Abfallwirtschaftsgesellschaft mbH Wuppertal (AWG) |
Der Hintergrund
Zahlreiche Innenstädte überschreiten an Verkehrsknotenpunkten die Immissionsgrenzwerte für Stickstoffoxide. Die nicht immer sachlichen Diskussionen, so der Verfasser, sind durch den sogenannten Dieselskandal noch lauter geworden. Hauptsächlich der Verkehr und vor allem Dieselfahrzeuge sind wesentliche Emittenten von Stickstoffoxiden. Sogar Fahrverbote für Dieselfahrzeuge mit Euro-6-Norm sind nicht mehr auszuschließen. Zu den Emittenten gehört auch der öffentliche Nahverkehr (ÖPNV) mit seinen dieselbetriebenen Bussen. Eine Kombination durch Gewinnung von Strom aus thermischer Abfallbehandlung könnte Tschersich zufolge einen wichtigen Beitrag zur Reduktion von Stickstoffoxiden leisten.Thermische Abfallbehandlung
Die thermische Abfallbehandlung sieht der Autor als wesentliche Säule einer hochwertigen Entsorgungsinfrastruktur an. So erfüllen die Abfallanlagen die unverzichtbare Funktion als Schadstoffsenker innerhalb von Stoffkreisläufen. Sinnvoll ist vor allem die effiziente Nutzung der „Sowieso“-Energie, also der Energie, die bei der thermischen Behandlung nebenbei frei wird.Rechtliches zur thermischen Abfallbehandlung |
|
Der kostenlose Newsletter Recht – Hier können Sie sich anmelden! |
Redaktionelle Nachrichten zu neuen Entscheidungen und Rechtsentwicklungen, Interviews und Literaturtipps. |
Mehr Reichweite von Bussen durch Brennstoffzellen
Insbesondere aufgrund der Topografie in Wuppertaler Topografie mit seinen vielen steilen Strecken haben herkömmliche E-Busse mit Akku dem Verfasser zufolge momentan nicht die notwendigen Reichweiten. Demgegenüber hätten sich Busse, in denen Brennstoffzellen aus Wasserstoff und Luftsauerstoff den Strom für den Fahrzeugantrieb erzeugen, als gute Alternative gezeigt.Eigene Herstellung von Wasserstoff günstig
Weiterhin habe sich herausgestellt, dass die eigene Herstellung des Wasserstoffes durch Elektrolyse von Wasser im Vergleich zum Kauf an öffentlichen Tankstellen oder bei einschlägigen Herstellern eine günstige Möglichkeit ist.Der tägliche Wasserstoffbedarf für die zehn Busse liegt laut den Stadtwerken bei 400 Kilogramm. Um die Verfügbarkeit zu sichern, soll die Mindestlagermenge für 1,5 Tage Busbetrieb reichen. Ein Tankvorgang wird laut Tschersich weniger als zehn Minuten dauern.
Die großen, etablierten Autobauer bieten allerdings nur sehr zögerlich Lösungen an, spart Tschersich nicht an Kritik. Oft sehen kleine oder neue Marktteilnehmer die Situation als Chance an und entwickeln neue Ansätze.
Lesen Sie in der aktuellen Ausgabe der Fachzeitschrift Müll und Abfall mehr: |
|
Global mitdenken - Lokal wertschöpfenMÜLL und ABFALLVermeidung, Verwertung und Beseitigung von Abfällen - in Müll und Abfall dreht sich alles darum. Setzen Sie auf den Austausch mit Fachleuten und sichern Sie sich stetigen Wissensvorsprung zum Beispiel durch:
|
|
Zum Verlagsprogramm Umweltrecht und Umweltschutz |
(ESV/bp)
Programmbereich: Umweltrecht und Umweltschutz