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Das Aufgabenspektrum des Risikomanagements sollte sich erweitern. (Foto: Kurhan/stock.adobe.com)
Covid-19-Krise

Wie Risikomanager ihr Aufgabenspektrum erweitern und ihr Rollenverständnis verändern sollten

ESV-Redaktion Management und Wirtschaft
27.09.2021
Insbesondere in Krisensituationen stellt sich die Frage nach der Effektivität des Risikomanagements.

Das Risikomanagement hat in den vergangenen Jahren an Bedeutung gewonnen. Zur Effektivität des Risikomanagements kommen Studien allerdings zu widersprüchlichen Ergebnissen. Ein Kritikpunkt nach der letzten Finanz- und Wirtschaftskrise war beispielsweise, dass Risiken nur sehr unvollständig in der externen Finanzberichterstattung und in internen Managementberichten dargestellt werden. Außerdem wurde zu wenig darauf geachtet, ob die für ein Unternehmen tatsächlich relevanten Risiken auch adäquat abgebildet und gesteuert wurden.

In der Zeitschrift für Risikomanagement (ZfRM, Ausgabe 5/21) analysieren Prof. Dr. Ute Vanini und Prof. Dr. Stefan Hunziker, inwieweit das Risikomanagement zur Krisenbewältigung in der Covid-19-Pandemie beiträgt. Außerdem werden Lessons Learned für die Weiterentwicklung des Risikomanagements abgeleitet. Der Beitrag basiert auf Interviews mit 28 Risikomanagern aus Deutschland und der Schweiz.

Demnach trat die Identifikation und Relevanzbeurteilung möglicher Folgerisiken für viele Risikomanager am Ende der ersten Phase der Covid-19-Krise zunehmend in den Vordergrund. Als Folgerisiken wurden neben akuten Liquiditätsrisiken in den Interviews diese Punkte genannt:

  • Lieferkettenengpässe bzw. dauerhafte Unterbrechung der Lieferkette
  • Probleme aufgrund der zunehmenden Staatsverschuldung
  • Third Party Risks bzw. eine zunehmende Abhängigkeit von Drittparteien
  • Zahlungsausfälle aufgrund von Konkursen von Kunden und Zulieferern
  • dauerhafter Rückgang des Auftragsvolumens
  • IT- und Cyberrisiken
  • Gesundheits- und Sicherheitsrisiken für das Personal

Lessons Learned

Die Untersuchung zeigt, dass die Risikomanager in der Mehrheit der befragten Unternehmen in unterschiedlichem Ausmaß zur Krisenbewältigung beitragen. Folgende Weiterentwicklungsansätze sind denkbar:

  • Es sollten künftig stärker strategische Risiken des Geschäftsmodells und extern induzierte Risiken im Fokus stehen, da sie einerseits die Existenz des Unternehmens bedrohen, andererseits aber auch große Chancen für eine erfolgreiche Weiterentwicklung des Geschäftsmodells bieten können.
  • Neben einer frühzeitigen Identifikation der Risiken werden die Entwicklung verschiedener Risikoszenarien ebenso wie der Aufbau und die laufende Aktualisierung geeigneter Simulationsmodelle an Bedeutung gewinnen.
  • Das Risikomanagement muss dafür sorgen, dass Risiken in der Finanz- und der Liquiditätsplanung berücksichtigt werden.
  • Risikomanager sollten künftig stärker strategische Risiken des Geschäftsmodells und externe Risiken bewerten.

Das Aufgabenspektrum des Risikomanagements sollte sich erweitern, etwa durch die Entwicklung und Einführung eines Business-Continuity-Managements und eines Resilienzmanagements. Das setzt ein geänderte Rollenverständnis von Risikomanagern in Richtung eines Business Partners und eine stärkere Zusammenarbeit innerhalb der Finanzfunktion voraus.

Den vollständigen Beitrag unter dem Titel „Wie können sich Risikomanager an der Krisenbewältigung beteiligen?“ lesen sie in der Zeitschrift für Risikomanagement (ZfRM) in Ausgabe 5/21.

(ESV/fab)

Zeitschrift für Risikomanagement (ZfRM)

In Zeiten starker Umwälzungen und Krisenlagen kommt die neue und einzige deutschsprachige Zeitschrift speziell zum Risikomanagement genau zur rechten Zeit. Nur wer wesentliche Risiken frühzeitig identifizieren, analysieren und bewerten kann, wird langfristig die richtigen Entscheidungen für sein Unternehmen treffen.

Früher informiert, schneller reagieren

Alles, was Sie im Risikomanagement fachlich und beruflich weiterbringt, präsentiert von inspirierenden Vordenkern und erfahrenen Kollegen: Die wichtigsten Praxisfragen risikobasierter Unternehmensführung finden Sie hier laufend aktuell aus erster Hand beantwortet.

  • Werden die gesetzlichen Vorschriften und Standards zur Erkennung und Abwehr von Risiken beachtet?
  • Ist das Risikomanagement angemessen aufgestellt?
  • Wie arbeiten die Kontrollfunktionen zusammen?
  • Erhalten Vorstand bzw. Geschäftsführung die relevanten Informationen?
  • Welche Lehren sind aus Fällen wie Wirecard zu ziehen?
  • Was lässt sich gegen wachsende Wirtschaftskriminalität unternehmen?
  • Welche Anforderungen entstehen durch neue Regelungen?

Zwei gut sortierte Rubriken

Anschaulich aufbereitet in den zwei Rubriken „Risk Governance“ und „Risk Management“, finden verantwortliche Führungskräfte – sowohl im operativen Risikomanagement als auch in der Unternehmensleitung – wichtige Entscheidungshilfen und Tipps für die Umsetzung zielgerichteter Maßnahmen.

Programmbereich: Management und Wirtschaft