
Wirtschaftsleistung zurückgegangen – Trendwende durch Impffortschritt und Lockerungen
Das Ende des Tunnels scheint nun jedoch nahe zu sein, führt die KfW in ihrem aktuellen Konjunkturkompass aus. In Deutschland und den anderen EU-Staaten habe der Impffortschritt deutlich zugelegt, die Zahl der Neuinfektionen gehe zurück und Eindämmungsmaßnahmen würden gelockert.
3,5 Prozent BIP-Wachstum für 2021 prognostiziert
Das verleihe der Konjunktur Rückenwind: „Bereits im laufenden Quartal dürfte das deutsche Bruttoinlandsprodukt wieder um ein bis zwei Prozent wachsen und den Rückgang aus dem Vorquartal weitgehend kompensieren“, prognostiziert die KfW. Im Sommer werde es voraussichtlich zu einem Wachstumsschub kommen, im Herbst könnte die Wirtschaftsleistung das Vorkrisenniveau überschreiten. Im Jahresdurchschnitt 2022 rechnet KfW Research mit einem preisbereinigten BIP-Wachstum von 3,5 Prozent.
Angebotsengpässe im Verarbeitenden Gewerbe
Von den Öffnungsschritten profitieren im laufenden Quartal erstmals auch wieder Einzelhandel, Gastgewerbe und einigen Unternehmen der Freizeit- und Kulturwirtschaft, so die KfW. Das Verarbeitende Gewerbe und das Baugewerbe hätten sich bereits im Herbst vom Infektionsgeschehen entkoppelt. Aufgrund einer hohen Nachfrage aus dem außereuropäischen Ausland und einer starken Inlandsnachfrage nach Industriegütern hätten sich die Auftragseingänge des Verarbeitenden Gewerbes rasant erholt. Die gut gefüllten Auftragsbücher könnten die Produktionsunternehmen aufgrund von Angebotsengpässen jedoch kaum abarbeiten. Engpässe gäbe es derzeit bei Vorprodukten und Materialien. Hier werde sich die Lage voraussichtlich in der zweiten Jahreshälfte etwas entspannen.
Erholung des Ausbildungsmarkts 2021 nicht absehbar
Die Corona-Krise hat der Ausbildungsaktivität des Mittelstands und damit den beruflichen Einstiegsmöglichkeiten in Deutschland einen kräftigen Dämpfer verpasst. Das ist das Ergebnis einer Befragung von KfW Research. Jedes vierte ausbildende mittelständische Unternehmen habe 2020 aufgrund der Corona-Krise weniger neue Lehrlinge eingestellt als ursprünglich geplant. Dagegen hätten nur drei Prozent ihre Ausbildungsaktivität ausgeweitet. Die Anzahl aller neuen Ausbildungsverträge – inklusive Großunternehmen und öffentlichem Dienst – sank 2020 gegenüber dem Vorjahr um 9,4 Prozent. Das Ergebnis der Befragung dämpft die Hoffnung auf eine schnelle Erholung des Ausbildungsmarkts im laufenden Jahr, resümiert die KfW.
(ESV/fab)
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