Gelegenheit zum Debattieren gab es am 21.11.2018 beim 11. StiftungsIMPACT, der in Kooperation mit dem Bundesverband Deutscher Stiftungen in Berlin stattfand. Denn Prof. Dr. Michael Göring, Vorsitzender des Vorstandes der ZEIT-Stiftung Ebelin und Gerd Bucerius hatte in diesem Sommer einen wahren Debattensturm ausgelöst, nachdem er in einem Gastbeitrag in der F.A.Z. Stiftungen aufgefordert hatte, „klare Kante“ zu zeigen. Nun trafen sich die Protagonisten dieser Debatte im Rahmen des 11. StiftungsIMPACTs auf einem Podium mit Dr. Ursula Weidenfeld als Moderatorin.
Raus aus der Blase – und dann?
Für Stiftungen – so Göring – sei es wichtig aus der Blase herauszutreten, wenn es darauf ankommt, die Demokratie zu schützen. Das ist in der heutigen Zeit nicht nur das Credo für Stiftungen, wenn es um die Frage geht, was getan werden muss, um die Demokratie zu schützen bzw. zu verteidigen. In der Wahrnehmung vieler, stehen Stiftungen im Verdacht, „elitär zu sein.“ Nicht zuletzt deswegen werden Stiftungen „nicht mehr als neutraler Vermittler wahrgenommen, sondern als ‚Teil von denen da oben‘, die mit der Lebenswelt vieler nichts mehr zu tun haben.“
Neue Realitäten – neue Antworten
Diese Gemengelage mache es für Stiftungen schwierig, sich zu positionieren. Denn neben der Kritik an der Demokratie selbst, gibt es Kritik an den Stiftungen. Dabei gibt es eben nicht nur die eine Positionierung von Stiftungen, sondern jede Stiftung muss ihre Position selbst definieren.
Demokratie ist immer aktuell – und immer umkämpft
Das Nachdenken über die Rolle der Stiftungen in der Demokratie evoziert auch ein Nachdenken über die Inhalte und Themen, die Stiftungen bearbeiten. Laut der Einschätzung von Felix Oldenburg, Generalsekretär des Bundesverbandes Deutscher Stiftungen, gehe es darum, zu lernen, „wie wir auf ganz unterschiedliche Art und Weise für die Demokratie arbeiten können.“
Mehr Demokratie wagen – das gilt auch für Stiftungen
Nach Ansicht der Diskussionsteilnehmer müssen sich Stiftungen gerade mit Blick auf die neuen gesellschaftlichen Herausforderungen fragen, ob sie die Gesellschaft in ihrer Gesamtheit (noch) abbilden. Parallel zur strategischen und inhaltlichen Neuausrichtung sollten Stiftungen sich auch Gedanken darüber machen, wie sie ihre Gremien jünger, diverser, weiblicher, ostdeutscher und migrantischer aufstellen. Nur so können Stiftungen Antworten finden.
Dr. Mario Schulz und Christian Veh